Halberstadt muss zerstört werden…

10. März 2006, 15:17 Uhr von pantoffelpunk

Nicht, dass ich Konstantin Wecker besonders schätzen würde. In seiner Kneipe, in der ich die unerträgliche Leichtigkeit des Absturzes per Wodka-Kirsch ausgelebt und perfektioniert habe, saß er zugedröhnt mit Zuhältern in der Runde und begrabbelte die Hinterteile seiner (leib)eigenen Serviererinnen. Dieses Verhalten passt ja nicht so ganz wirklich zu den Inhalten seiner Lieder und seinem allgemeinen öffentlichen Auftreten, aber nun denn, das ist auch schon ein paar Jährchen her und darum soll es hier ja gar nicht gehen.

Zur Zeit ist er mit einem Liedermacherkollegen auf Antifa-Tour durch Deutschland. Unter dem Motto “Nazis raus aus der Stadt” tourt er durch Jugendclubs und Schulen, hier entfällt die Miete und die angeblichen 10,- Euronen Eintritt würden lediglich die Kosten decken. Angeblich. Nebenbei bemerkt: Könnte er das nicht sponsern? Aber auch egal. Alles egal.

In Halberstadt, wo Ratz und Wecker zugunsten der Zora ev spielen wollten,

verlangte plötzlich der Landkreis, dass wir das Motto „Nazis, raus aus unserer Stadt“ auf Plakaten und Eintrittskarten schwärzen sollten. Begründung: die Veranstaltung fände in einem Gymnasium statt und zu Zeiten der Landtagswahl seien politische Aussagen in öffentlichen Gebäuden nicht zulässig. Konstantin Wecker erklärte, er werde sich nicht selbst zensieren, das Motto bleibe – woraufhin sich, auch durch das besondere Engagement eines Landrats, der Landkreis doch noch einverstanden erklärte. Dann trat plötzlich die NPD ins Spiel, die mit Protesten und Aktionen gegen die Veranstaltung drohte, notfalls mit der Klage vor Gericht, um in öffentlichen Räumen ähnliche Veranstaltung durchführen zu können. Damit wurde die Genehmigung durch den Landkreis wieder zurückgezogen. Die Zora e.V. fand nun einen Privatveranstalter, das örtliche Sportzentrum, das durch Mithilfe des Landrates und private Sponsoren bezahlbar wurde – der aber aufgrund der Drohungen der NPD sich ebenfalls wieder zurückzog.

Das Konzert fand dann in Jena statt.

Für weitere Hintergrundinformationen lest einfach hier selber weiter.

“Ich muss jetzt mal grade brechen… üüüüüüaaaararrrghhhhhhs” (Dietmar Wischmeyer in “Kurt und Gürgen: Arschkrampen jagen Dr. Brettermeier”)

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Datum: Freitag, 10. März 2006 um 15:17
Kategorie: Brechmittel
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