Der Alptraum des Satirikers

28. Juni 2011, 14:51 Uhr von pantoffelpunk

Ihr Lieben,
ich habe mich nie Satiriker genannt und habe vor allem diese Seite nie mit diesem Wort “Satire” überschrieben. Ein bisschen, weil ich entgegen einiger Behauptungen Anungsloser nämlich doch bescheiden bin und weil Satire, die mit Satire überschrieben ist, genau so lustig und genau so aufrüttelnd ist wie ein Artikel von Jan Fleischhauer.

Sicher hat der eine oder andere gemerkt, wie still und langweilig es hier geworden ist. Das hat Gründe.
1. Ich bin momentan ganz schön beschäftigt.
2. Das Internet. Unendlich Weiten. Undendlich viele Menschn. Unendlich gute Software, die unendlich viele Leute bedienen können. Und wenn ich etwas über etwas böses lese und mir noch Gedanken darüber mache, wie ich das in einem schicken pic umsetze, hat es ein anderer so ode so ähnlich schon veröffentlicht und über twitter verbreitet.
3. Ich habe oft das Gefühl, alles gesagt zu haben, was ich zu sagen habe. Ich habe die Polizei-Gewalt verurteilt, ich habe den Papst gedisst, ich habe Guido Westerwelle einen Furz gescholten, Eva Herman beleidigt und das deutsche Fernsehen so wie so. Ich habe Merkel Condoleeca Rice und Köhler wiederum Merkel einen Witz erzählen lassen. Ich habe Adolf Hitler Schwänze nuggeln und Apfel Delle penetrieren lassen und ich habe fast alle Politiker, zumindest Schäuble, Söder, Kauder und Helmut Kohl als Hitler dargestellt. Von Christian Worch habe ich Post bekommen, dass ich die Fotomontage, in der er von einer Domina ausgepeitscht wird, aus dem Weltnetz nehmen solle und das BVA hat meine domain gesperrt. Einige meiner Beiträge haben es zu heise.de, in die Netzeitung, zu SpOn, Zeit Online, in die Süddeutsche und in den Stern geschafft. Ich wurde live auf Fritz! befragt und ich habe Thomas Knüwer ein Interview verweigert. Ich mein´: Was soll jetzt noch kommen?
Und jetzt kommt 4., dies ist der Hauptgrund: Wie soll man diese verlogenen, lächerlichen, kriegsgeilen, egositischen, korrupten, verfickten Kackscheißpiss-Selbstdarsteller und Popanste aus Wirtschaft, Politik und Fernsehen überhaupt noch übertrieben darstellen? Wie soll man Guido Westerwelles Politik karikieren? Wie soll man Merkels Tätigkeitsverweigerung übertreiben? Soll ich sie darstellen, wie sie sich in Luft auflöst? Die Wirklichkeit, die uns umgibt, ist mittlerweile so extrem, dass mir nur selten einfällt, wie ich sie überhöhen kann, ohne dass es schlicht wie Science-Fiction aussieht.

Vierlleicht ändert sich das im August, wenn ich aus dem Urlaub zurück bin. Bis dahin: Haltet die Ohren steif und vergesst mich nicht.

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Kochen mit pantoffelpunk II

1. Juni 2011, 14:35 Uhr von pantoffelpunk

Ich kündigte es gestern ja schon an, dieses Rezept war mir aber doch etwas zu bieder und so habe ich es frei Schnauze verändert und was dabei rausgekommen ist, möchte ich Euch mal nicht vorenthalten – dieses mal ist es auch für Vegetarier geeignet, Veganer müssten den Schafskäse weglassen und darauf hoffen, dass keine Kuh auf den Spinat geschissen hat.

Indisch-Griechische-Spinatsoße auf Thainudeln

Eine große Zwiebel und eine große, scharfe Knoblauchzwiebel klein schneiden und in etwas Olivenöl glasig anbraten, mit einem Becherchen Gemüsebrühe ablöschen, eine Dose Kokosmilch oben drauf und das ganze einmal mit ein paar geschälten (zur Not tun´s auch passierte) Tomaten aufköcheln lassen. Dann mindestens einen guten Esslöffel Tanduri-Paste untermischen und gut verrühren. Jetzt kommt der Spinat dazu – ich empfehle Bio-Blattspinat, den gibt es sogar für relativ günstig bei Aldi, inner Tüte. Würzen mit Muskatnuss (Vorsicht!), Pfeffer, ggf. noch etwas Brühe und wer´s scharf mag: Natürlich getrockneten Chili-Schoten. Kurz vor Ende habe ich noch einen Block Schafkäse in Würfel Quader und ein paar frische EHEC-Tomaten in Viertel geschnitten und beigemischt sowie parallel eine Packung Mie-Nudeln in kochendes Salzwasser geworfen.

Fertig. Dauert alles in allem knapp 40 Minuten, ist nicht zu teuer, schmeckt wie Hulle, hat nicht soo viel Kalorien und kann ziemlich flexibel variiert werden.

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