Kiel steril
10. April 2006, 07:31 Uhr von pantoffelpunkNachdem der Sophienhof vor etlichen Jahren einem Einkaufszentrum weichen musste, die Rathausstraße mehr oder weniger zum Spaß geräumt und das Merhaba ebenfalls durch Büro- und Kosumtempel ersetzt wurde, soll es jetzt mal wieder der Kieler Alten Meierei an den Kragen. Träge Verhandlungen und abstruse Auflagen machen es den Betreibern schwer oder unmöglich, den Betrieb sicher zu stellen.
Die seit einem Jahr geforderten Brandschutzbauarbeiten wurden bis auf einen Punkt in Eigenfinanzierung und Eigenarbeit umgesetzt. Der grüne Bürgermeister Peter Todeskino weigert sich jedoch, eine von den NutzerInnen der Alten Meierei geforderte Bauabnahme der geleisteten Umbauten durchzuführen. Er beharrt weiterhin auf die Umsetzung des gesamten Forderungskataloges, der die Nutzung der vorhandenen Kohleöfen untersagt und stattdessen den Einsatz von Elektro-Radiatoren fordert. Des Weiteren entspräche die von den NutzerInnen entwickelte Entrauchungsanlage nicht der baurechtlichen Norm.
Hier geht es natürlich nicht wirklich um Brandschutz, hier geht es darum, endlich auch das letzte Fünkchen selbst verwalteter Subkultur platt zu machen … schließlich könnte man den Platz gewinnbringend veräußern, ein kleines Hotelchen für die Besucher der hoch subventionierten staatlichen Theaterhäuser bauen oder während der Kieler Woche dort die 2 Millionste überteuerte Fressbude hinstellen.
“Hast Du nicht auch lieber ne Wagenburg in Deiner Stadt,
statt nur Versicherungen, Banken und Betonlandschaft?”