Kurz zum G8. Echt nur ganz kurz.

3. Juni 2007, 21:25 Uhr von pantoffelpunk

In Heiligendamm beraten Leute, die rein formell dafür verantwortlich zeichnen, dass auf der Welt…

1. …jedes Jahr etwa 17 Millionen Menschen sterben, weil es an Medikamenten mangelt.
2. …täglich etwa 24000 Menschen an den Folgen des Hungers sterben .
3. …täglich mehr als 30000 Kinder an Krankheiten sterben, die zumeist vermeidbar wären.

Quelle u.a.

Und einige dieser Löffel stellen sich ins Fernsehen und salpetern etwas von “Gewalt ist durch nichts zu rechtfertigen”.

flattr this!

7 ma was gesacht

  1. der Unterschied ist aber, dass man diese Völkermorde nicht sieht und damit keine Wählerstimmen und neue Gesetze generieren kann…

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  2. Um hier irgendwas zu äussern, was in unserer ach so geliebten Meinungsfreiheit GROSSGESCHRIEBEN wird, lass ich mal ein “ack” hier stehen.

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  3. Diesen Zusammenhang zwischen 8 Politikern und Millionen leidender Menschen herzustellen, halte ich doch für arg konstruiert. Tatsächlich ist der Wirkungsbereich dieser Politiker und erst recht der G8 doch sehr klein, und man kann sie kaum für so etwas verantwortlich machen, dafür sind die wirtschaftlichen und sozialen Gründe von Armut etc. viel zu komplex.

    Nichts gegen eine kritische Einstellung gegenüber unseren Politikern, aber pauschale Zuweisung für die Schuld an tausenden Toten ist einfach übertrieben.

    Außerdem sollte ein intelligent abwägender Mensch GRUNDSÄTZLICH sehr kritisch in Bezug auf solche “Millionen Tote durch Grund XY”- Statistiken sein und noch viel mehr in Bezug auf “Millionen Menschen könnten gerettet werden durch Grund XY”-Sachen…

    Im Übrigen will ich mir die demografische Entwicklung nicht ausmalen, wenn alle Menschen ausreichend Zugang zu Nahrung und Medizin hätten. Bevölkerungswachstum wird innerhalb seiner natürlichen Grenzen immer zurückgekoppelt. Die Vorstellung, dass alle Menschen glücklich und satt sein könnten, ist insofern schon paradox, da dies wieder zu Bevölkerungswachstum führen würde, was in Hunger, Enge und Krankheit führt.

    Ergo wollen wir eigentlich gar nicht, dass mehr Menschen leben, tendenziell sollten eher mehr Menschen sterben. Rein statistisch betrachtet zumindest…
    Insofern, dein Kommentar grober Unfug.

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    gesacht am 04. 06. 2007 um 13:56 Uhr
    von gustav
  4. Selbst wenn es so wäre, daß diese “Leute” keine Mitschuld an den genannten Sachen tragen, kann man ihnen aber auf jeden Fall unterlassene Hilfeleistung vorwerfen, vom wegschauen mal ganz zu schweigen.

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  5. @gustav: Zum ersten Teil: Diese 8 Politiker sind natürlich nur die Erfüllungsgehilfen der Großindustriellen, aber sie hätten gemeinsam die Macht, durch entsprechende Gesetzesänderungen nachhaltig das System dergestalt zu ändern, dass auf allen Kontinenten Gesundheit und Bildung und somit Würde Einzug hält. Aber das will man halt nicht. So weit ist das klar. Ich verlange ja auch nichts weiter, als dass sie nicht so tun, als würden sie an einer verbesserung der Lage arbeiten. Etwas Ehrlichkeit würde mir ja schon reichen, in etwa so: “Wir können uns unser dekadentes Leben nur deshalb leisten, weil wir die Armen arm halten, also werden wir daran auch nichts ändern. Und alle, die dagegen protestieren, gehen uns meilenweit am Arsch vorbei und wenn wir die Möglichkeit hätten, würden wir sie für Jahre wegknasten.” Punkt. Aber dieses scheinheilige Getue ist abstoßend widerlich.

    Zu Deinem zweiten Teil: Mir war kurz nicht so ganz klar, ob Du ein arrogantes Arschloch oder ein sympatischer Zyniker bist, habe mich jetzt aber entschieden, dass Du ersteres bist, dennoch will ich Dir einen Vorschlag machen, wie wir uns einigen können: Du kannst ja schon mal anfangen, etwas gegen die Überbevölkerung zu tun und in Zukunft auf Medikamente verzichten und wenn Du Durst hast, aus der Elbe trinken. Da ich aber doch eher humanistisch ausgerichtet bin, wäre ich auch damit einverstanden, wenn Du Dein Ableben verkürzt und Dich einfach aufhängst, Du Beule.

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  6. @gustav: ja schreckliche Vorstellung oder? Die ganzen Menschen auf dem afrikanischen Kontinent (du kennst sicher ein Wort mit “N” dafür) würden überleben! Und die ganzen Behinderten werden gepflegt und durchgefüttert! Dagegen muss man natürlich etwas unternehmen!

    Ein Kumpel von mir arbeitete in Südafrika und berichtete mir davon, wie Aids als Wirtschaftsfaktor gesehen wird: keine Rente, keine Pflegeversicherung und Löhne kannst du bis ins bodenlose drücken, arbeiten Todgeweihte doch für den letzten Krumen mit dem sie ihre Familie ernähren können. Eine Bekämpfung von Aids würde also die Preise unserer Produkte nach oben schrauben…

    Und wenn die G8 die Mittel und die Macht haben die fundamentalsten Wünsche und Bedürfnisse von Milliarden von Menschen zu bekämpfen sind sie so machtlos nicht…

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  7. Hey hey pantoffelpunk, mach mal halblang. ich bin meinte den 2. teil definitiv ironisch, kein grund hier zum (selbst-)mord aufzurufen. Anliegen meinerseits war einfach das Argument ad absurdum zu führen, mit ein bisschen Anpacken und gutem Willen wäre eine gerechte Welt möglich. Selbstverständlich will ich nicht auf Kosten afrikanischer Armut in Wohlstand leben, aber ich tue es wahrscheinlich und du wahrscheinlich ebenso…
    Die Geschichte lehrt uns, dass es immer einen großen Graben zwischen Armut und Reichtum und Ausbeuter und Beute gibt, deshalb sollte man diese Realität als natürliche Verhältnisse akzeptieren. In der Natur gibt es keinen Altruismus.
    Das heißt nicht, dass der Mensch sich nicht darüber erheben kann und eine gerechte Gesellschaft schaffen könnte, aber das ist zumindest nicht der Normalzustand oder sonstwie selbstverständlich. Es ist eine Utopie. Und du wirst sie nicht herbeischreien können mit billiger Polemik.
    Was wir brauchen um etwas zu verändern ist in erster Linie mehr Gelassenheit, Verständnis und Demut ob der Komplexität des Lebens und dem Radius unserer Einflusssphäre.
    Insofern werde ich jetzt in Ruhe abwägen ob ich mich “erhängen” soll.
    Ich verkneife mir jetzt mal dir vorzuwerfen, solche Bemerkungen sonst eher aus dem Munde der braunen Kollegen zu hören…

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    gesacht am 11. 06. 2007 um 13:41 Uhr
    von gustav

Sach ma was...

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Datum: Sonntag, 3. Juni 2007 um 21:25
Kategorie: Brechmittel
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