Völkerverständigung

23. Oktober 2010, 12:20 Uhr von pantoffelpunk

Neulich beim Einkaufen im örtlichen EDEKA-Markt:
Der hier eingeborene Alkonaut, Herr (sic!), ca. 35-40 Jahre, wird von der Kassiererin mit einem herzlichem Glückwunsch zur Geburt seines Kindes begrüßt.

Sie: “Oah, wie schön, herzlichen Glückwunsch, was ist es denn geworden?”
Er: “Ein !”
Sie: “Und wie heißt er?”
Er: “Aaron.”
Ich: “Oh, cool, ein jüdischer Name.”

Es gibt Gesichtsausdrücke, die kann man nicht beschreiben.

flattr this!

13 ma was gesacht

  1. Achso…
    “ein Deutscher”

    Pardon, von den ganzen “Klartextern” in letzter Zeit ist man schon etwas abgestumpft.

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    gesacht am 23. 10. 2010 um 12:27 Uhr
    von Benjamin
  2. So ein Arschlochvater. Passende Antwort. :-)

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  3. Ganz ehrlich: Vor lauter Political-Correctness-Debatten in letzter Zeit geht es mir inzwischen wie Benjamin. Geht mir alles sonstwo vorbei. Die Antwort des Vaters ist genauso bescheuert wie die der Kassiererin, die wohl vergessen hat, daß es auch deutsche Juden gibt.

    Mir wurscht, das ganze Gewäsch. Alle einfach labern lassen und gar nicht beachten – fertig.

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  4. Und grade weil die Antwort des (mutmaßlichen) Erzeugers (pater semper incertus!) so hirnerweichend bescheuert ist, gehört der Hinweis da hin, dass der DEUTSCHE, wenn er denn schon so viel Wert drauf legt, auch nicht deutscher heißt, als sämtliche Kevins, Schackelines, Vasilis und Hüseyins.

    Das hat damit, ob es überhaupt deutsche mit jüdischen, armenischen, suaheli, hindi oder sonstwelchen Namen _gibt_ nicht das geringste zu tun.

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  5. Der arme Aaron. Muß er immer, wenn er in Papis Umgebung ist, vorsorglich den Hosenlatz offen haben, damit jeder sehen kann, daß er nicht beschnitten ist.

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    gesacht am 23. 10. 2010 um 13:46 Uhr
    von MaxR
  6. @MaxR

    Wo wir grade beim Thema sind:
    Ich denke wir sollten sowieso mal den Juden die Genitalverstümmelung ihrer Kinder verbieten. Wenn Erwachsene das mit sich selbst machen lassen, ist das eine Sache. Aber wenn Kinder ohne ihre Zustimmung verstümmelt werden… sowas geht ja gar nicht.

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  7. @Benjamin: Ganz von der politischen Aussagekraft seiner Worte abgesehen: Wem zum Sein seines Kindes nichts als die Nationalität einfällt, ist schon reichlich bemitleidenswert.

    Nachtrag: Bzw.: Wessen Vater zum Sein seines Kindes nichts als die Nationalität einfällt, ist schon reichlich bemitleidenswert.

    @Thomas Trueten: Danke.

    @Ute: Erstens war das meine Antwort und zweitens hat das ja gar nihts mit “political correctness” zu tun. Ich habe mich gefreut, dass Herr Bier seinem DEUTSHEN Kind einen jüdischen Namen gegeben hat, er hingegen hat sich – das konnte ein Blinder in seinem Gesicht lesen – so gar nicht gefreut, dass der Name, über den er sich scheint´s keine echten Gedanken gemacht hat, jüdischen Ursprungs ist. Glaube mir, auf dem Dorf gibt es Leute, bei denen immer noch nicht angekommen ist, dass der Jude erstens keine Rasse ist, es zweitens deutsche Juden gibt und dass Juden drittens gar nicht die Verantwortung für das deutsche Elend tragen. Und diese Leute glauben auch, dass Herr Hitler zwar Fehler gemacht hat, aber er alles in allem gar nicht übel war und wir jetzt wieder einen brauchen könnten, der eben diese Fehler nicht macht. Zum Beispiel einen Krieg zu verlieren.

    @MaxR: Das wird vor allem im Winter ganz schön frisch untenrum, aber was uns nicht tötet…. usw.

    @NetReaper: Pssst. Das ist die Selbstbestimmung der Kulturen und Religionsfreiheit und so.

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  8. @pantoffelpunk:
    ABER DENKT DENN NIEMAND AN DIE KINDER?!?!!!!111einself

    Mal ehrlich: wenn jemand von einer obskuren aber etablierten Religion seinen Kleinstkindern den Körper verstümmelt kann das unmöglich richtig sein.

    Genau so wenig witzig fände ich es, wenn irgendein abgefahrener Typ, der die ganze Zeit nur abgefahrene Musik hört auf einmal auf die Idee käme, bei seinem Neugeborenen ein Tongue-Splitting durchzuführen.

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  9. @NetReaper:

    stimmt, sone vorhaut ist ja auch verdammt wichtig zum sprechen, essen etc…

    zum glück haben wir noch andere probleme zu lösen, bevor wir juden vorschreiben, wie sie ihre religion zu leben haben…

    (und wenn gleich ein vergleich mit weiblicher genitalverstümmelung kommt, rasste ich aus…)

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  10. @ben gunn:
    Wenn ein Mensch mit 18 feststellt, dass er seine Vorhaut gar nicht haben will, kann er sie dann immer noch entfernen lassen. Ich sehe nicht, warum man Religiöse bei Bodymods anders behandeln sollte als alle anderen Menschen. Übrigens war das Beispiel mit dem Tongue-Splitting willkürlich gewählt. Selbes gilt für die Tellerlippe oder abgeschnittene Ohrläppchen oder, oder, oder…

    Und ja: Genitalverstümmelung ist erst einmal gleich Genitalverstümmelung, egal ob männlich oder weiblich. Der Unterschied ist weniger ein qualitativer als ein quantitativer. Die Tat ist vergleichbar, die Schwere der Tat nicht.

    Wer unbedingt am Genital verstümmelt werden will, hat die Möglichkeit zur freien Entscheidung dazu, wenn er voll geschäftsfähig wird.

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  11. @NetReaper: räusper, ich wollte Dir im Kern gar nicht widersprechen, Beschneidung ist so überflüssig wie ein Loch im Kopf, nur verbieten ist halt schwierig.

    @ben gunn: Verstümmelung bleibt Verstümmelung. Meine Vorhaut gehört mir.

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  12. Edit: Alles etwas freundlicher

    @NetReaper
    Männliche Beschneidung soll mit weiblicher Beschneidung vergleichbar sein?
    Das kann ich so nicht stehen lassen.

    Bei weiblicher Beschneidung werden idR Schamlippen und/oder Klitoris entfernt oder alternativ die Vagina bis auf ein kleines Loch vernäht. Bei der männlichen Beschneidung wird ein Hautlappen ohne Funktion für den Geschlechtsverkehr entfernt.

    Das sind nicht nur völlig unterschiedlich schwere Eingriffe, sie befinden sich moralisch in unterschiedlichen Dimensionen. Jüdischen Jungen wird ein Hautlappen entfernt, was nicht übermäßig schmerzhaft ist und sie im späteren Leben nicht im geringsten behindert, und der Grund sind vermutlich kulturell überlieferte Hygiene(!)vorschriften.
    Afrikanische Mädchen (und anderen, natürlich) werden tatsächlich verstümmelt, um ihnen die Möglichkeit sexueller Lust zu nehmen.

    Ich bin auch der Meinung, dass jede Form von Beschneidung bei Kindern eine fragwürdige Sache ist. Aber man kann doch deshalb nicht gleich so tun, als wäre es das gleiche, ob ich einem Fremden ohne dessen Einverständnis die Fingernägel schneide oder ihm ein Bein abhacke.

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    gesacht am 02. 11. 2010 um 09:22 Uhr
    von Thomas R.
  13. Da der Hausherr auch “Verstümmelung bleibt Verstümmelung” schreibt, möchte ich meine Position etwas weiter ausführen:

    Ich stimme zu, dass auch Kinder ein Recht am eigenen Körper haben und die Eltern dieses nur bedingt einschränken können sollten. Daraus ergibt sich aber nicht, dass jeder Eingriff in dieses Recht automatisch gleich schwer ist.

    So könnten Eltern beispielsweise ihrer Tochter Ohrlöcher stechen lassen wollen.
    Ist das akzeptabel? Sie gehen davon aus, dass ihre Tochter es später so haben wollen würde, aber dürfen sie das entscheiden? Ansichtssache. Damit könnte man ja auch warten, bis die Tochter selbst entscheiden kann. Aber ist das jetzt genau das gleiche, als wollte man ihr die Zunge spalten oder ein Auge ausstechen?

    Man muss männliche Beschneidung nicht mögen, nichtmals akzeptabel finden. Aber man muss dabei trotzdem bedenken, dass es ein Eingriff mit sehr geringen Folgen ist. Und da liegt eben der qualitative UND quantitative Unterschied zur weiblichen Beschneidung, die automatisch zu großem und lebenslangem Leiden führt.

    Die Entsprechung von weiblicher Beschneidung ist eben nicht die Entfernung der Vorhaut, sondern die Entfernung des halben Penis. Und ist dann Verstümmelung wirklich gleich Verstümmelung?

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    gesacht am 02. 11. 2010 um 09:30 Uhr
    von Thomas R.

Sach ma was...

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Datum: Samstag, 23. Oktober 2010 um 12:20
Kategorie: Brechmittel
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