Was haben Sie am 9.11.2001 getan?

11. September 2007, 19:48 Uhr von pantoffelpunk

Wie jeden Tag habe ich – wie fast alle – gearbeitet. Aus dem Radio des Kollegen hörte ich davon, dass ein Flugzeug in das World Trade Center geflogen sei. Eine sofort eingeleitete Google Suche nach “webcam World Trade Center” ergab zwar eine ganz schöne Anzahl von ebensolchen, aber keine davon war erreichbar. Also glaubte ich das erstmal und freute mich – wie alle – schon auf die Fernsehbilder, denn letztlich bin ich genau so geil auf bewegte Bilder von Gewalt und Katastrophen – zumal wenn Feuer und Qualm dabei ist – wie alle.

Als ich abends zu Hause war, schaltete ich – wie alle – den Fernseher ein und war – wie alle – fasziniert von dem, was uns da geboten wurde. “Unglaublich!” war – das weiß ich noch genau – das Wort des Abends, die pantoffelfrau und ich wechselten uns ab, “Unglaublich!” zu sagen, sicher drei Stunden lang.

Denn – wie alle – habe ich bestimmt drei Stunden vor dem Fernseher gesessen und – wie alle – habe ich nach der 50ten Wiederholung der Einschläge gehofft, dass es noch bessere Bilder gibt, Close-Ups. Mehr Einzelheiten, bitte. Insgeheim war ich mit meiner Geilheit auf noch mehr Verderb – wie alle – etwas enttäuscht, dass das zweite Flugzeug auf einer Wiese abgestürzt ist und auch das dritte so wenig Leid gebracht, so wenig aufrüttelnde Schicksale generiert hat, über die betroffen hätte berichtet werden können.

“Heute sind wir alle Amerikaner!” heulte Gerhard Schröder in die Kameras der angeschlossenen Funkhäuser und ich widersprach. Zur Sicherheit sah ich noch einmal in meinen Personalausweis, doch genau wie heute vormittag, war ich immer noch – wie alle Deutschen – kein Amerikaner.

Mir am nächsten Tag eine Zeitung zu kaufen hatte ich mir gespart, die Wirkung der Bilder, die ich – wie alle – ja nun oft genug gesehen hatte, ließ nach und auf Befindlichkeitsjournalismus habe ich einfach keine Lust. “Was haben Sie gefühlt, als sie die Bilder der Menschen gesehen haben, die in Ihrer schier ausweglosen Verzweiflung aus den obersten Stockwerken des World Trade Centers gesprungen sind?” “Oh, es war furchtbar! Ich war furchtbar betroffen, wie da die Menschen aus den obersten Stockwerken des WTC gesprungen sind, das muss ja eine schier ausweglose Verzweiflung gewesen sein!”

Warum hat eigentlich niemand die Eier in der Hose, zu antworten: “Hmm. Hat mich jetzt iegentlich nicht so interessiert. Ich bin früh ins Bett gegangen und habe mir schön einen von der Palme gewedelt.”

habe mir schön einen von der Palme gewedelt

Nein, betroffen waren sie alle. Alle. Vom Obdachlosen bis zum Milliardär, von links nach rechts, von oben nach unten, von schwarz bis weiß. Bis auf einige Nazis, die den Anschlag als längst fällige politische Lehre verstanden wissen wollten, waren alle betroffen. Als ich um 1990 herum an der Fachschule für Sozialpädagogik meine erste Ausbildung absolvierte, habe ich mit einem Freund eine vierseitige Zeitung Witzblatt Schmierblatt herausgegeben – es hieß „ein Stück weit betroffen!“. Denn Sozialpädagogen und Erzieherinnen sind und waren immer betroffen, wenn irgendwo ein Lebewesen Leid ertragen musste und meistens waren sie ein Stück weit betroffen. Professionelle Distanz hätte sicher in den meisten Fällen besser geholfen, doch der gemeine Sozialpädagoge musste damals mit einem Kopfsprung tief in das Leid hineintauchen, darin baden und es sich zu eigen machen. Mitleiden. Mitleiden und betroffen sein. Heute hat sich dieser Trend in weiten Teilen der Gesellschaft verbreitet. Politiker sind betroffen, wenn Ausländer angezündet werden oder ein Passagierschiff versinkt. Manager wähnen sich betroffen, wenn sie die Belegschaft entlassen. Und jetzt ist auch Lieschen Müller betroffen. Und ihr Gatte.

Mitleiden und von Ereignissen betroffen sein, von denen man im eigentlichen Wortsinne nicht betroffen ist, machen Menschen, die so blutarm sind, dass sie intensive Regungen nur verspüren, wenn sie von außen zugeführt werden. Bei verordneten Betroffenheitskampagnen kommt sogar noch das verbindende Moment dazu, in dieser ach so schweren Stunde nicht allein zu sein. In Kiel blieben um Punkt 12:00 Uhr des nächsten Tages hunderte Menschen mitten in der Innenstadt stehen, um unter Glockengeläut eine Schweigeminute für die Opfer einzulegen und mich für meine derweil laut geführten Selbstgespräche böse anzublicken. Und die, die da standen und kollektiv um Menschen trauerten, die sie zuvor nie gesehen hatten, sind die selben, die an einem anderen Tag ein paar Jahre zuvor keine Zeit hatten, sich an selber Stelle um eine am Boden liegende und blutende Person zu kümmern – gespielt von uns bei einer Gruppenarbeit im Rahmen der oben genannten Ausbildung.

Betroffenheitsgeheuchel füllt die Leere öden Lebens aus, es entführt den Spießer aus der Ödnis des Alltags und suggeriert, dabei gewesen zu sein, bei den ganz furchtbar spannenden Ereignissen auf dieser Welt. Aber es sind nicht nur die Alten und Kranken, nicht nur die an Kredite und Job gefesselten und nicht nur die, die sich nach 20 Jahren Ehe nichts mehr zu sagen haben, die so langweilig vor sich hinvegetieren und emotionalen Dosenfraß nötig haben – es sind auch die Jungen, die sich in den Medien äußern, als wären Sie als New Yorker Feuerwehrmann dabei gewesen – dabei steht ihnen doch die Welt für eigene und echte Abenteuer offen.

Und das macht mich betroffen. Zumindest ein Stück weit.

flattr this!

27 ma was gesacht

  1. Am 11.9 2001 habe iich Agnst um meinen Job gehabt, als ich laut dachte, dass sich die Amis das mal wieder selber eingebrockt haben…

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  2. jetzt geht’s hier aber geil ab mit der Misanthropie! Also, ich hab vormittags nen Arbeitsvertrach unterschrieben für den 15.9. und dann bis dahin 4 Tage unbetroffen Fersehgekuckt, den Amis die Schuld gegeben und behauptet, »Ihr wißt gar nicht, wieviel der Kapitalismus täglich killt, da sind 3000 New Yorker ein Witz«. Meine Kumpels hatten glaub ich Angst um mich harhar. Aber war mir egal, hauptsache es funkte mal da drüben, nicht nur, wo die immer ihre Raketen hinschießen. Naja, mittlerweile weiß man’s besser harhar, aber so war das damals …

    Opa Muli

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  3. Gratulation!!! Entlich traut sich jemand mal das auszusprechen was die meisten in ihrem inneren denken. Ich für meinen Teil war betroffen. Aber dieses ganze drumrum hat mich echt nur noch angekotzt. Wie oft sehe ich einen Alkoholica beim betteln um ein paar euro & die meisten menschen gehen ohne mit der Wiempper zu zucken drann vobei oder laufen sogar über sie drüber. usw.usw… Natürlich giebt es da auch schwarze schaffe. Aber dann frage ich mich warum soll ich Tage lang ergriefen sein wenn ich noch nicht mal das leide, in welcher vorm auch immer, der menschen um mich herum sehe?!?!??

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    gesacht am 12. 09. 2007 um 00:16 Uhr
    von Weinachtsman
  4. Betroffen??? Nicht die Spur!!!
    Ich fand die Bilder dennoch recht interessant.
    Was so ein kleines Flugzeug doch für Löcher
    reißt…..

    P.S.: Bleiben Sie ruhig sitzen, Herr Schäuble.

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    gesacht am 12. 09. 2007 um 08:35 Uhr
    von Gandhi
  5. Sowas wie Mitgefühl geht euch mal völlig ab, hm? Dann erwartet auch selbst keins.

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  6. Zuzusehen, wie Menschen sterben, trifft mich immer, auch wenn es mich vielleicht nicht betrifft (wie die verhungernden in Afrika) oder doch (wie die in NY, im Irak oder Afghanistan (egal, auf welcher Seite, denn auch die meisten Soldaten sind nur begrenzt “selber Schuld” an ihrem Tod)), denn der Anschlag und seine Folgen be-trifft mich als Bürger eines Landes, deren Innenpolitiker seitdem immer paranoider agieren).

    Ich unterscheide da durchaus in meiner Rezeption der Welt, in der ich lebe. Gewaltsamer (direkt oder indirekt) Tod ist nicht schön, für niemanden. Wenn ich aufhöre, den einzelnen Menschen zu sehen bin ich nicht mehr besser als der Präsident, der tausende in den Krieg schickt oder Bombenabwürfe auf Wohngebiete befielt oder als Terroristen, die Bomben so legen, dass sie möglichst viele Opfer verursachen.

    Das hindert mich nicht daran, die Funktionen und Ursachen von Gewalt zu sehen und ggf. zu kritisieren bzw. so in Beziehung zu setzen, dass vermeintliche Opfer auch mal bei genauerem Hinsehen Täter sein können. Aber es ist eben ein Unterschied, ob ich mich meine Aufmerksamkeit auf eine Sache/einen Sachverhalt beziehe oder auf das Bewusstsein, hier einen Menschen oder überhaupt lebendes Wesen vor mir zu sehen.

    Ich habe am 11. vor dem Fernseher gesessen und konnte nicht wegschauen. Und habe geheult wie ein Waschweib.

    Und nein, dafür schäme ich mich nicht, warum auch? Denn ich denke, dass ich in der Sache mit dieser Geschichte reflektiert umgegangen bin und Ursachen wie Verursacher, Motivationen und Intentionen davor und danach durchaus “realistisch” zuordnen konnte. Und auch die mediale “Betroffenheit” in all ihrer zynischen Heuchelei bei der Quotenjagd, ja durchaus auch das. Aber auch das hat nichts mit einzelnen Gefühlslagen einzelner Menschen zu tun. Ich wusste auch, dass die Live-Bilder zu einem großen Teil pseudo-emotionalisiert und quotenbewusst bei mir ankamen. Aber ich weiß, warum ich geheult habe: nicht wegen der schmalzigen Musikuntermalung weichgezeichneterZeitlupenbilder, sondern wegen der einzelnen Menschen, die ich sah und deren einzelnen Schicksale mir da bewusst waren, in dem Moment.

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  7. Der erste vernünftige Beitrag, den ich zu “naiiin iiiiläwen” gelesen habe. Dankeschön.

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  8. Jolly meint sicher den Kommentar Nr. 6. Recht hat er!

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  9. Was ich meine und nicht, überlasse bitte mir, Dieter, ok? :-)

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  10. Es war eine Mischung aus Faszination und Lähmung, glaubte zu sehen: da wird Geschichte gemacht. Und im Hintergung der Gedanke, dass es nun auch mal die andere Seite, den Mächtigen ins Herz trifft. Heute weiß ich, die Mächtigen trifft es nie. Die Mächtigen sterben nicht in Feuer und Rauch und Bomben. Sie sterben in Damast und Seide, an Verfettung oder Viagra, den Hummerschwanz noch in der einen, eine Minderjährige in der anderen Hand. It’s Life.

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  11. ich glaub ich kam aus der schule und hab mir das dann angeguckt…naja und wenn man mal ausrechnet um wievielfach die zahl der toten sowohl zivilisten als auch us-soldaten die opferzahlen vom 11. september übersteigen, aber das nur nebenher!

    und warum erzähln die immer nur von den türmen? da waren auch noch 2 andere maschinen mit anscheinend unwichtigeren opfern, aber hey…

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  12. @zappi: Und was ist draus geworden?
    @Opa Muli: Letztlich war 9/11 natürlich eine logische Konsequenz des Verhaltens der kapitalistischen Hydra – allein, es klingt so zynisch gegenüber den Einzelschicksalen. Den Armen, die ja doch keine Wahl hatten – hätten Sie den Job nicht gemacht, hätte ihn jemand anders gemacht. Herrje.
    @Weihnachtsman: Am 24. Dezember kannst Du ja alles wieder gut machen … Dich mag man ja am Ende doch immer, egal was Du machst.
    @Gandhi: Ja ja.
    @Hinrichter: Wo liest Du das, was Du da kritisierst? Ich habe für die Opfer und deren Familien genau so viel Mitgefühl wie für die vielen Tausend Menschen, die täglich an verdrecktem oder komplett fehlendem Wasser, an AIDS, in Revolten und Bürgerkriegen, unter Folter oder wegen fehlender Medikamente krepieren, die in irgendwelchen staatlichen oder privaten Kellern verschwinden, in ausweglose Kriege geschickt werden oder auf elektrischen Stühlen ermordet werden. Wo bleiben die täglichen Schweigeminuten für mehrere Tausend KINDER, die, bevor sie fünf werden, sterben, weil der kapitalistische Apparat Medikamente nur gegen Geld zur Verfügung stellt und eine günstige Herstellung unter anderer Fahne wegen patentrechtlicher Scheiße zu verhindern weiß? Ach ja, es geht bei 9/11 ja um lebenswertes, weißes Leben und nicht nur um Schlitzaugen und Nigger. Das ist der Unterschied. Also sind diese Schweigeminuten vielleicht ja sogar rassistische Rituale ignoranter Herrenmenschen. Sorry, ich geh mal kurz kotzen.
    @Sven: Verstehe ich nicht?!
    @Jolly: Extra für Dich, Baby! Oder war das jetzt wieder unsittlich?
    @Dieter: Nein, er meinte MEINEN Artikel, gnihihi.
    @Kolumnistenschwein: “Schön” gesagt.
    @hilfspirat: Eben. Unwichtige Opfer. 80 Tote schocken uns doch nicht mehr.

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  13. Schön, dass jemand mal so richtig das Maul aufmacht. Das einzig schlimme am 11.09. ist, dass noch heute in unregelmäßigen Abständen im Unterschichten-TV eine große Reportage über die Überlebenden, die Angehörigen, die Haustiere der Abgekratzten und deren sexuelle Vorlieben ausgestrahlt wird. War ja schließlich schlimm… waren ja keine 3.000 afrikanische Untermenschen die da an einem Tag verreckt sind, waren ja schließlich westliche Übermenschen.
    Naja, inzwischen haben die Amis sich ja gerächt, zick Terroristenfamilien ausgelöscht/weggebombt/abgeknallt, da muss man wenigstens keine Angst mehr haben für so ne Aussage in irgend nem amerikanischen Foltergefängnis zu landen…

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  14. Ich habe am Vormittag des 11.09.2001 gearbeitet, als mich eine Kollegin ganz aufgeregt angesprochen hat. Meine spontane Antwort war: “Das hätte ich nicht vor 2005 oder 2006 erwartet.” Sie war erst sprachlos, dann ist die gegangen, um sich eine weitere Website mit Bildern zu suchen. Für mich kam der Anschlag grundsätzlich nicht überraschend. Ab einem gewissen Punkt an Frustration, Leid oder Unrecht relativieren sich die Kosten für bestimmte Handlungen, bis sie irgendwann vernachlässigbar werden.

    Man mag von gewalttätigen “Lösungen” halten was man mag – ich halte es im vorliegenden Fall für falsch, wie die Angreifer vorgegangen sind. Zivile Ziele derart massiv anzugreifen führt so gut wie immer zu den Zuständen, die sich jetzt im “Westen” seit 5-6 Jahren entwickeln. Einer Problemlösung ist man damit nicht näher gekommen.

    Schönen Gruß
    AC

    PS: So “richtig” betroffen war ich übrigens nicht. Zumindest nicht mehr, als z.B. bei Bildern von Orkanopfern oder Überschwemmungsopfern. Das Erdbeben im Indischen Ozean hat mich weit betroffener gemacht, auf einer virtuellen Betroffenheitsskala.

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    gesacht am 18. 09. 2007 um 12:42 Uhr
    von AaronCaelis
  15. [...] erwähnte es hier, dass die Benutzung der Termini “ein Stück weit”, “betroffen” und vor [...]

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  16. @pantoffelpunk
    Den Job habe ich immer noch. Nach etwa einen Jahr kam mein Chef dann an und meinte, dass ich mit meinen ersten Verdacht gar nicht so falsch gelegen hätte. Es war nicht so, dass mich die Sache nicht erschütterte, denn jedes Opfer eines wie immer gearteten Anschlages ist eines zu viel, vor allem da das alles Bauernopfer waren.

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  17. Logistisch gesehen war der anschlag sehr gut geplant und ausgeführt,leider trifft es immer die verkehrten, Nicht das WTC sondern das Weiße Haus hätten sie treffen sollen. Naja noch 1 Jahr George w.,dann sind wir den auch los. Mal gucken was dann kommt. Eventuell bombardiert das U.S Miltär ja noch den Iran un d ist dann ganz glücklich weil sie dann näxten Staat “Demokratisieren” dürfen.
    Schönen Tag noch,Revolutionäre Grüße:Schnitzelterror

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    gesacht am 25. 10. 2007 um 14:25 Uhr
    von schnitzelterror
  18. Also ich finde das wirklich ein kleines bissl übertrieben leute…. wie kann es euch egal sein wenn Mensch ihr leben verlieren. Wenn kleine kinder vorm Fernseher sitzen und die Mutter dahinter steht und sagt Papa geht es bestimmt gut und dabei bitterlich anfängt zu weinen weil sie ganz genau weiss das er nicht überleben konnte weil er im Flugzeug saß…. Sorry aber die die sagen das es gut so ist wie es passiert ist, sind für mich einfach nur krank… denkt mal nach … was wäre wenn euer vater oder bruder oder wasa weiss ich in diesem oder jenen flugzeug gesessen hätte? Wollt das nur mal loswerden.. Danke ich warte auf antwort

    Gruss Dennis

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    gesacht am 10. 05. 2008 um 20:18 Uhr
    von Schlauchbootditter
  19. Hee, Schlauchboot, nichts von dem, was Du mir “unterstellst”, geschrieben zu haben, steht da oben. Bitte noch mal lesen.

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  20. Also, der 11. September war ein sehr schlimmer Tag für mich. Für meine Eltern geht so, ich habe aber am meisten getrauert, auch wenn ich keine amerikanerin bin, ich habe getrauert, es hat bei mir wochen gedauert, bis ich realisiert habe, was passiert. Wisst ihr Leute, denen, die das egal sind, sind in meinen Augen keine Menschen, das sind Tiere, denen das egal ist, wie es denn menschen im world trade center ging. Die hatten nicht mal die Chance, zu fliehen. Aber euch da, die welche hier schreiben, denen das egal ist, sind blöde menschen, die nur an sich denken und keine gefühle haben. Noch heute trauere ich darüber, aber nicht mehr so stark wie an diesem Tag. Sagt mir mal, was habt ihr gedacht, als ihr die Bilder gesehen habt? Bestimmt gar nichts, oder? Ich habe die gesehen, ich habe geweint, ich stehe dazu, das ich geweint habe. Es war ein trauriger Tag, finde ich. World Trade Center war das wichtigste Merkmal von Amerika. wenn ihr denkt, das das genau richtig war, damit dieser Bush endlich lernt, was krieg bedeutet, verstehe ich euch nicht. Kein mensch hat es verdient, zu sterben. Ich finde auch, das der Bush kein guter Präsident ist, aber was kann man dagegen machen, gar nichts.
    Bloß weil ihr gegen Bush seid, heißt es nicht, das diese Menschen im World Trade Cender es verdient haben zu sterben, diese Menschen hatten nichts mal damit zu tuen. Sie haben ihr leben gelebt, was ich auch machen würde. Diese Menschen haben gearbeitet, sie haben geld verdient, sie haben vielleicht auch eine Familie zu Hause, Kinder, ein Ehemann oder eine Ehefrau zu Hause, oder vielleicht habe beide Eltern in diesem Gebäude gearbeitet und die Kinder waren zu Hause, die kinder waren in der Schule, dann ist das passiert, und diese Kinder haben getrauert, als das geschieh, dann kam vielleicht dann auch die Polizei in die Schule und hat es diesen Kindern berichtet. für die war es vielleicht nicht leicht, keiner verliert gerne ihre Eltern. Ich sage nur, die Leute hier, die schreiben, das die es gut fanden, was passiert, ich sage euch eins. ihr seid verfickt scheiß menschen, die keine gefühle haben, die nur an sich denken, ihr seid so scheiße, ich hoffe, das ihr verreckt, weil ihr keine gefühle habt für diese Menschen. Ich hoffe, das ihr in die Hölle kommt und das euch der Teufel quält. Ihr habt es gar nicht verdient, zu leben oder auch geliebt zu werden.

    Ich gebe euch einen rat, wenn ihr euch verändert wollt. Trauert auch um andere Menschen, auch wenn ihr sie nicht kennt, wie z. B. jetzt das World Trade Center. habt keine Angst zu weinen, das macht ja nichts. Ihr seid nicht gleich weicheier, weil ihr weint, und ich sage euch, die meisten frauen stehen auf männer, die gefühle zeigen.

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    gesacht am 14. 07. 2008 um 22:03 Uhr
    von Lilianagirl
  21. Liebes Lillianagirl,
    nichts von dem, was Du vorwirfst, steht da oben. Es geht nicht darum, dass es jemandem egal ist, ob die Leute im WTC gestorben sind, es geht um die geheuchtelte Betroffenheit, es geht um den Rassismus, der in dieser Betroffenheit steckt. Wenn Du JETZT noch um die Menschen aus dem WTC trauerst, wie kannst Du dann ruhig schlafen, wissend, dass täglich tausende Afrikaner verrecken, weil sie keine Nahrungsmittel haben, weil sie kein sauberes Wasser haben, weil sie keinen Zugang zu Medikamenten haben? Weil sie auf in Europa produzierte Minen treten? Wie kannst Du ruhig schlafen, wissend, dass in Afghanistan und im Irak täglich Zivilisten in die Luft gesprengt und Tausende Kinder zu Waisen gemacht werden?

    Und wie kannst Du erst sagen, dass jeder Mensch das Leben und niemand den Tod verdient hat und im nächsten Absatz hoffen, dass ich verrecke.

    Ich gebe Dir auch einen Rat: Mach Deinen Hauptschulabschluss fertig und beginne, Dich jenseits der RTL-Nachrichten mit der Welt zu beschäftigen.

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  22. nur zur info, ich habe die schule erfolgreich beendet. und zwar mit bravur, und ich mache gerade mein abi. Ich weiß, um was es hier geht, aber ich rede mit denn menschen hier, der keine gefühle darüber entwickelt, ich trauere ja noch darüber, weil in diesem Gebäude meine tante gearbeitet, und sie an diesem Tag gestorben, und nur zur Info, mit meiner Tante habe ich mich gut verstanden, sie war mene bezugsperson.

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    gesacht am 15. 07. 2008 um 20:55 Uhr
    von Lilianagirl
  23. Wenn ich mir diesen Text so durchlese, kommt mir direkt mein Abendessen wieder hoch….
    Mein Gott, bei dem Anschlag sind Tausende von Menschen gestorben. Ich mag die Stadt New York, ich bin sehr fasziniert von dessen Wahrzeichen und der Art in New York zu leben. Es ist umso schlimmer, dass eines der besten Wahrzeichen New Yorks, das World Trade Center, nicht mehr steht.
    Ich verstehe auch gar nicht, wie man sich darüber “lustig” machen kann, dass eine riesen Katastrophe in Amerika passiert ist. Es tut mir immer Leid, wenn ich höre, dass irgendwo Menschen sterben, auf welchem Kontinent auch immer. Aber ich mag New York nunmal am meisten und da tut es weh zu sehen, dass sehr viele New Yorker bei diesem Anschlag ums Leben gekommen sind.
    Ich war von Bush auch nicht begeistert, er war kein Guter President (mittlerweile soll es ja Obama sein), trotzdem hat es doch nichts mit dem WTC zu tun. Die Menschen, die an den Folgen des Anschlages gestorben sind, können auch nichts dafür.
    Echt, dieser Text ist fast schon nazihaft. Aber bitte, die meinung anderer kann man nicht ändern. Es kotzt mich aber einfach nur an.

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    gesacht am 28. 12. 2008 um 00:11 Uhr
    von AmDrag
  24. Am 9.11. war ich gerade mal 6!
    Ich saß mit meiner Schwester im Zimmer && habe irgendwas gespielt (frag nicht was <– ist ja auch egal!) && plötzlich hören wir einen lauten schrei! "Oh mein Gott", hatte meine Mutter gerufen. Wir rannten raus. Mein Mutter saß auf unserer coutch (<– frag mich nich wie man das schreibt!) && hatte die Hände von ihrem Mund. Sie starrte in den TV als gäbe es kein Morgen.
    Nach dem 2. einkrachen bzw. dem 2. Flugzeug, konnte man schwarze kleine Punkte die Häuser runterfliegensehen. Ich war noch jung&& hab das alles nicht verstanden aber später erklärte mir meine Mutter, dass das Menschen sein, die nicht so sterben wollten. Ich wollte das nich glauben …
    Nunja
    Ungefähr um 10 bin ich pennen gegangen weil mir die Bilder auf den Sack gegangen sind!

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    gesacht am 09. 01. 2010 um 14:11 Uhr
    von Sanny
  25. Am 9.11. Hmmm was hab ich da gemacht?
    Ich weiß noch das ich ca. 15min vorm zweiten Flieger den Tv eingeschaltet habe und erstmal nicht wusste was da eig. abging =)

    Dann konnte ich live miterleben wie der zweite Turm getroffen wurde … und ich muss gestehen das ich es schon fasziniert fand, da man so was nur einmal im leben sieht.

    Auch aus physikalischer Sicht ein Highlight… was sich da für Massen bewegt haben.

    Und als die zwei Dinger am Boden lagen dachte ich mir nur: ” Jo, war ganz nett” und hab weiter Computer gespielt…. wer guckt schon gerne Wiederholungen, man weiß ja schließlich was passiert.

    Auch wenn es hart klingt aber mir waren die Menschen (auf gut Deutsch) scheiß egal da ich der festen Meinung bin das die USA überflüssig sind.

    Und dann noch die 2 Monate denn ganzen selben scheiß in den Nachrichten… 2-3 tage ok aber dannach nur noch nervig.

    Lasst sie sich doch gegenseitig umbringen aber bitte last uns damit in ruhe.

    eines habe ich noch zu sagen:
    World Trade Center. Osttower zum Westtower: „Du, ich glaub ich bin verliebt.“ „Wieso?“ „Ich hab Flugzeuge im Bauch!“

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    gesacht am 12. 09. 2010 um 15:29 Uhr
    von Mobi
  26. Ich habs im Fernsehn beobachtet und war zunächst nur erstmal geschockt. Die Trauer und die Betroffenheit kamen erst nachdem ich verarbeitet hatte, was da passiert ist.

    Jemand der Betroffenheit zum Thema 9/11 als Heuchelei oder sogar Rassismuss bezeichnet braucht evtl Hilfe. Trauere um wen du willst aber trauere und lass dir von niemandem sagen deine Trauer sei unangemessen.

    “Wenn ich nicht alles verbessern kann, verbesser ich lieber garnichts” Gaaaaaaanz tolle Einstellung und auch extrem Human, nicht!

    Betroffenheit mindert weder den Hunger noch beendet es Kriege. Spendenaktionen, Hilfsprogramme usw haben ihren Ursprung nicht selten in dieser “Heuchelei”.

    Trotzdem war die Brutalität, Feigheit und Sinnlosigkeit dieses Anschlags einfach nur erschreckend. Die Terroristen haben nichteinmal versucht ein militärisches Ziel anzugreifen. Sie wollten einfach nur 1. Sache erreichen: Terror zu verbreiten. Wer sagt der Anschlag war selbstverschuldet(Provokation;Reaktion) sollte das gleiche über den Einmarsch der westlichen Truppen in Afghanistan behaupten(Provokation;Reaktion). Das Ziel einfach nur soviele Menschen wie möglich zu vernichten ist jedenfalls etwas, das wir den Amerikanern nicht unterstellen können. Der Terroristen und Unterstützern des 11. Septembers schon.

    Und ja wir alle, auch die Deutschen waren und sind betroffen. Das hat sich mittlerweile wohl bestätigt.

    Ich bin kein Freund des anhaltenden Krieges in Afgahnistan aber bin mir auch darüber im klaren dass die Zukunft dieses Landes auf sich allein gestellt mehr als nur Ungewiss ist.

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    gesacht am 12. 10. 2010 um 17:58 Uhr
    von 2gainward2
  27. An dem Tag habe ich gearbeitet, damals in einem Kinderheim, in dem Kinder von 7 bis 17 Jahren wohnten. Als die Bilder im Fersehen kamen haben es alle gesehen, auch die kleinen Kinder. Und die Erzieher waren so erstarrt, dass keiner darüber nachdachte ob die Bilder für die kleinen Kinderaugen geeignet sind.
    Am Tag später liefen die Kleinsten rum und “spielten” die Szene nach… Es war irgendwie surreal und schockierend gleichzeitig, denn sie lachten einerseits und fragten andererseits ob die vielen Menschen wirklich gestorben sind…
    Und mir ging es ähnlich… ich konnte es tagelang später nicht glauben, und nicht erfassen.

    Ich kann mich der Kritik an der angeblichen Heuchelei nicht anschließen. Denn wenn man Mitleid bzw. Mitgefühl haben will mit dem Elend dieser Welt, dann darf man keine Unterschiede machen, und das gilt nicht nur für die die im Blog-beitrag kritisiert werden sondern sehr wohl für den Blog-Schreiber auch. Vielleicht ists ja nicht so gemeint, aber es kommt halt so rüber, als ob die Amis im Auge des Blogschreibers, es nicht wert wären Mitleid zu bekommen (weil sie Rassisten sind??? Welche eine bescheuerte Verallgemeinerung *an den Kopp fass*)
    Es ist egal aus welcher Perspektive nicht grad die feine Art Unterschiede zu machen und die Menschen mit zweierlei Maß zu messen. Gerade wenn man dieses bei anderen kritisiert.

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    gesacht am 11. 02. 2013 um 11:45 Uhr
    von zakkke

Sach ma was...

WICHTIG: Sollte der oben eingetragene Link auf eine rein gewerbliche Seite führen, behalte ich es mir vor, für die hier platzierte Werbung Gebühren einzufordern. Der Rechnungsbetrag errechnet sich wie folgt: 150,- € x pagerank der beworbenen Seite. Er wird jedoch mindestens 300,- € betragen. Mit Klicken des Absenden-Buttons erkennen Sie diese Regelung an und verpflichten sich, die Rechnung innerhalb von 7 Tagen nach Erhalt ohne Abzug zu begleichen.



Datum: Dienstag, 11. September 2007 um 19:48
Kategorie: Brechmittel
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