Gutmenschenartikel
18. März 2007, 23:22 Uhr von pantoffelpunkEs wundert mich immer wieder, dass, in welchen Kontexten und und vor allem WIE darüber debattiert wird, ‘wie man jetzt eigentlich sagen solle’.
“Neger ist ja wohl ausländerfeindlich. Dabei haben wir früher immer Neger gesagt.”
In den meisten Erzählungen ist es vollkommen unerheblich, welche Hautfarbe die Figur derselben hat – warum wird sie dann bei einem Weißen nicht angesprochen, bei einem Schwarzen aber sofort? Es scheint mir oft, dass sich auf diese Weise trefflich Vorurteile und Klischees verarbeiten lassen. Kriegt ein schwarzer Boxer die Fresse dick, zeigt sich die Überlegenheit der weißen gegenüber der schwarzen Rasse, ist es umgekehrt, ist zumeist vom schwarzen Tier / Stier / Monster / Riese, whatever die Rede – der animalische und unzivilisierte Neger, der praktisch just vom Baum geklettert ist und erst letztes Jahr von seinem Trainer das aufrechte Gehen beigebracht bekam. Warum ist ein Kampf zwischen zwei weißen Boxern ein Kampf zwischen Sportlern, ein Kampf zwischen heterogenfarbigen Boxern aber IMMER ein Kampf schwarz gegen weiß?
Und warum freuen sich manche immer wie ein kleines Kind ein zweites Loch in den Arsch, sobald irgendwo auf Nicht-Weiße geschimpft wird, sie verarscht werden oder sich jemand traut, “Neger” zu sagen? Warum ist es so wichtig, “Neger” sagen zu dürfen?
In ‘diesen Kreisen’ wird dieser Artikel, so er überhaupt bis über den zweiten Satz hinausgelesen wird, als ‘Gutmenschentum’ abgestempelt, so dass sich auch nicht damit befasst werden muss. Dabei geht es nicht um Revolution, es geht nicht um Kommunismus, um Terror oder darum, dass irgendjemand jemanden anderes etwas schlechtes will. Es geht sogar um ganz konservative Werte wie Respekt und Höflichkeit und es geht letztlich um Charakter.
Achte auf deine Gedanken,
denn sie werden Worte.Achte auf deine Worte,
denn sie werden Handlungen.Achte auf deine Handlungen,
denn sie werden Gewohnheiten.Achte auf deine Gewohnheiten,
denn die werden dein Charakter.Achte auf deinen Charakter,
denn er wird dein Schicksal.
Ach so, die Schwarzen möchten, dass man ‘Schwarzer’ sagt.
Wenns wichtig ist.
Ach, noch was: Wer “farbig” so richtig butterweich findet, höre mal den Song: