Korrektur
2. März 2007, 19:33 Uhr von pantoffelpunkEin X für ein U oder eine 11 für eine 5 vormachen… das willst Du, MoPo, uns.
Warum nur, frage ich mich, reicht die Tragik und Dramatik, wenn ein Kind sexuell gequält und anschließend ermordet wird, nicht aus, die satisfaktionsunfähigen, deutschen Couch-Potatoes zu befriedigen?
Und warum drehen gerade die sich so moralapostolisch gebärdenden Medien immer wieder an dieser Sensations-Schraube und versuchen krampfhaft, noch einen drauf zu legen, anstatt ihrer Verantwortung gerecht zu werden?
Warum muss RTL den Arzt, der Uwe K. behandelt hat, fragen, wie er sich als Familienvater fühlt, einem Mörder das Leben zu retten (und warum haut der Arzt dem Reporter nicht einfach eine rein?)?
Und warum muss die Hamburger Morgenpost die Tatortfoto-illustrierte Story vom Selbstmordversuch des mutmaßlichen Mörders in der Absicht, dieser einen noch theatralisch-dramatischeren Touch zu verleihen, so dermaßen dämlich und abstoßend ekelhaft trivialisieren und folgendermaßen schlagzeilen:
“Er wählte die Linie 11, hier hatte er den Jungen angesprochen!”
Und warum zum Henker halten die Morgenpost-Redakteure Ihre Leser für vollkommen
blind oder so doof, dass sie annehmen, man sähe nicht, dass Uwe K. hier
vor der Linie 5 liegt?
Update 04.03.2007: Klugscheißer und Thomas F. aus B. bei K. hatten Recht: Es muss die Linie 11 gewesen sein, denn es gibt gar keine Linie 5 in Leipzig. Ich entschuldige mich (ein bisschen schweren Herzens*) bei der Hamburger Morgenpost für die falschen Anschuldigungen.
Und darum trotzdem: Weil es alles Arschlöcher sind. Alles Arschlöcher.