Über Homosexuelle, Hamburger Morgenpost,

5. März 2010, 20:40 Uhr von pantoffelpunk

lässt sich immer lachen, nicht wahr? Und wenn man als angeblich weltoffenes Holzmedium nicht mehr offen Schwule lächerlich machen kann, dann geht´s halt immer noch hintenrum, wie bei Schiriobmann , der verdächtigt wird, einen jungen Schiedsrichter sexuell belästigt zu haben:

Wer austeilt, muss auch reinstecken können!

War bestimmt eine witzige Redaktionssitzung gestern, hm?
Ich hätte – wenn schon, denn schon – bei einer solchen Überschrift im Text selbst auch noch ein paar spritzige Formulierungen erwartet, wie z.B “Höhepunkt des Skandals erreicht! Obwohl Wolfgang Amerell steif und fest behauptet, noch unschuldig zu sein, haben sie ihn jetzt am Arsch. So ist das im Leben: Wer austeilt, muss auch reinstecken können. Diese für Amarell milde Einigung geht wohl in die Analen des DFB ein, Belastungszeuge Kempter hat´s kommen sehen. Erschlafft verließ Manfred Amerell das DFB-Gebäude durch den Hintereingang.”

Aber dafür wart Ihr dann halt doch zu feige. Lieber hinter vorgehaltener Hand pubertär tuscheln und kichern.

flattr this!

7 ma was gesacht

  1. [...] Gefunden: Pantoffelpunk 05.03.2010 – 23.15h [...]

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  2. Kinderwitz, aber dafür werden die gekauft. Holz- aber nicht selbsternanntes Qaulitätsmedium. Das wird von denen erwartet und das liefern sie.
    Über Michael “Bully” Herbigs Filme lachen wir doch auch alle, Homos wie Heten. Der Humor ist nicht anders, man unterstellt ihm nur andere Vorzeichen.
    Wenn DAS Schwule noch aufregt, dann ist diese Gesellschaft in der Hinsicht doch recht weit gediehen finde ich.

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    gesacht am 05. 03. 2010 um 23:55 Uhr
    von Maschinist
  3. Es ist nun mal so: Schadenfreude, das Verächtlichmachen von Minderheiten – oder besser der ‘Anderen’ stand und steht hoch im Kurs: es füllt die Kasse.

    Dagegen haben die Griechen, die Römer, die Aufklärung nichts vermocht und auch die sexuelle Revolution der 68er ist daran gescheitert. Minderheiten sind immer Prügelknabe.

    Gut ist, daß einige Minderheiten gelernt haben, sich zur Wehr zu setzen und ebenso so gut ist es, daß aufmerksame Menschen solche Dinge ans Licht zerren – es wird zwar nicht helfen, aber denen Mut machen, die diskriminiert werden. Das ist schon eine Menge.

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    gesacht am 06. 03. 2010 um 06:15 Uhr
    von XiongShui
  4. Hm, also dass typische Verhaltensweisen von Minderheiten nicht mehr thematisiert (!) werden dürfen, weil sie der Aufhänger auch für gegen diese Minderheiten gerichtete Ressentiments sein können, finde ich sehr bedenklich. Auch deshalb, weil damit letztlich echt minderheitenfeindliches Verhalten relativiert wird.

    Außerdem passt dass “Hintenrum” doch hier wohl auch, weil er seine Opfer da angegrabscht hat, oder?

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  5. @Maschinist und @sa7yr: Der Fall Amarell./.Kempter ist aber keine lustige Kinokomödie, hier wird gerade das Leben eines Mannes komplett umgekrempelt. Während die MoPo nur die Sicht des anklagenden Kempters schildert und die “Einigung” lächerlich gemacht wird, berichten andere Medien bereits über mails von Kempter an Amarell, die belegen, dass es sich um einvernehmliche Sexualität handelt. Der Artikel im Allgemeinen und die Überschrift im ganz Speziellen werden weder der möglichen (bzw. wahrscheinlichen) Unschuld Amarells noch der Ernsthaftigkeit seiner öffentlichen Demontage gerecht. Vor allem die Überschrift sorgt dafür, dass – unabhängig wie schuldig oder unschuldig Amarell ist – nur eines hängen bleibt, nämlich das, was die voreigenommene Fußball-Fan-Schar schon immer wusste: Wenn ein Homo im Raum ist, immer mit dem Arsch an die Wand, weil die ficken alles sofort, ob man will oder nicht. Amarell sei ein schwuler Sack, und bei schwulen Säcken geht es immer nur ums Hintenrum. Das ist nicht ehrenhaft und widerlich.

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  6. Woah, bei den `spritzigen´ Formulierungen musste ich tatsächlich präpubertär ins Fäustchen lachen, weil ich gerade eigentlich im Unterricht sitze ^^

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  7. [...] Über Homosexuelle, Hamburger Morgenpost, [...]

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Sach ma was...

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Datum: Freitag, 5. März 2010 um 20:40
Kategorie: Brechmittel
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