Summerjam 06
9. Mai 2006, 00:25 Uhr von pantoffelpunkHier ein paar Impressionen, die belegen, dass es UNBEDINGT(!!!) empfehlenswert ist, zum Summerjam zu fahren.
Und der Mix für Dr. S., der keine Ahnung hat, ist auch schon fertig.
Hier ein paar Impressionen, die belegen, dass es UNBEDINGT(!!!) empfehlenswert ist, zum Summerjam zu fahren.
Und der Mix für Dr. S., der keine Ahnung hat, ist auch schon fertig.
Später Nachruf auf einen treuen Begleiter meiner lang andauernden Jugend…
Bereits seit März 2005 gibt es die Gruppe WIZO nicht mehr.
WIZO wird nach der Tour ab März 2005 aufhören, eine real existierende Band zu sein. Wir konzentrieren uns fortan völlig darauf, als „Legende der glorreichen Neunziger“ in den Köpfen unserer Fans weiter zu leben.
Axel Kurth, Kopf der Band, hat beschlossen, WIZO als Teil seines musikalischen Schaffens hinter sich zu lassen:
„Nach 18 Jahren Stress, Spaß und Skandalen mit WIZO ist mir das Medium „Punkrockband“ endgültig zu reaktionär und vor allem zu langweilig geworden. Punk bleibt meine Lebenseinstellung, Zeit für was Neues.“
Was neues, also ein neuer Geburtstag, das besingt Axel Kurth auch gleich hier (mit schickem Video).
Und weil sich Herr Kurth zum Filesharing bekannt hat, er selber Hulk ist und FatWreck nichts dagegen haben wird, hier mal zum reinhören der Skandaltitel “Kein Gerede”:
und weils zum Thema passt:
An anderer Stelle habe ich schon mal die Band Jammin inc. vorgestellt, worauf ich hier noch mal hinweisen möchte, weil es mittlerweile mehr als drei Leser in diesem blog gibt.
Kurz für Klickunwillige: Jammin inc. bietet Ihr komplettes Debutalbum inkl. Cover und Booklet zum freien Download an (Creative Commons Licence). Da will die GEMA aber nicht mitspielen…
Zum Reinhören habe ich darum auch vollkommen reinen Gewissens ein kleines Flashteil gebaut: Was ist härter?
… “très veces très” von Pantéon Rococó gibt´s hier zu gucken. Unbedingt mal anklicken und drei Lieder der genialen Latin Ska Rebellen mit ein paar netten Bildern genießen.
Und weil wir gerade dabei sind: Das Video von Wisecräcker ist auch fertig. N richtig schönes Oldschool-Video mit Handlung und Pointe…
Die Frage, was eigentlich Herr Biafra nach den Dead Kennedys und Lard so angestellt hat, stellte sich gerade in Semmels Blog. Ich assoziierte spontan ein Konzert, das er mal mit der legendären Band Mano Negra des legendären Manu Chao gab… und gab meinem Bedauern Ausdruck, dass ich dieser Aufzeichnung nie wieder begegnet bin. Aber dank Suchmaschine … ich mag es gar nicht glauben, aber Ausschnitte des Konzertes gibt es bei youtube:
“Ach, die Jugend, sie kehrt nicht mehr zurück…”
“Mmmmh. Und das letzte Hemd hat keine Taschen…”
Seit Wochen will ich dieses wunderbare Label vorstellen, jetzt nehme ich mir die Zeit. Ich hoffe, Ihr nehmt Euch Eurerseits die Zeit, das zu lesen und dem einen oder anderen Link zu folgen, um auch in das eine oder andere Album reinzuhören. Bookmarkt www.uebersee-records.de, kauft alles auf und helft helfen, dass die Hannoveraner noch viel mehr sagenhafte Bands und die südamerikanische Sonne nach Deutschland bringen…
Übersee-Records schickten sich 2002 an, eine Lücke im hiesigen Musikmarkt zu füllen und brachten endlich Latin Ska zu uns.
Ich kannte natürlich schon Manu Chao bzw. Mano Negra, die ja in jedes gut sortierte Platten- oder CD-Regal gehören, aber der Brüller ist das ja noch nicht. Diese enge und leidenschaftliche Liebesbeziehung fing für mich erst mit dem Summerjam 2004 an, wo ich “La vela Puerca” gesehen habe, die zwar nicht im Uebersee-Shop zu bekommen sind, mir aber Augen und Ohren öffnen sollten. Mit deutlich mehr Kraft, mehr Hupen und einfach mehr Ska als oben genannter heizten die der Meute kräftig ein. Für mich persönlich war das auch deshalb eine wunderbare Begegnung, weil ich die Möglichkeit gekommen sah, dass die Liebste und ich am Ende vielleicht doch noch die eine oder andere CD besitzen könnten, die wir beide gemeinsam bis zum Schluss hören könnten, ohne dass einer meckert oder die Augen verdreht, vielleicht: Sie mag spanische und lateinamerikanische Rhythmen, ich komme aus der Punk-Reggae-Ska-Ecke, das ging nie wirklich gut.
Wieder zu Hause befragte ich die allwissende Müllhalde google nach Mestizo, einem Sammelbegriff für u.a. Latin Ska, wie ich kurz zuvor erfuhr und google traf auf Übersee-Records.
Bei meinem ersten Besuch kaufte ich blind eine Abuela Coca und eine Panteon Rococo sowie ein wenig Merch für die Liebste, ich glaube, Nikolaus stand ins Haus. Oder Valentinstag. Oder irgendwas anderes oder ich wollte einfach nur schenken, was weiß ich. Zwei Tage später hatte ich die CDs im Haus und das war der Beginn einer … nein, alles, was ich jetzt schreiben könnte, klänge zu pathetisch.
Lieber will ich kurz die Bands und Alben vorstellen, die bisher über Henning in meinen Besitz gelangt sind:
Meine momentanen Favoriten sind “No Te Va Gustar“, was so viel heißt wie “Es wird Dir nicht gefallen” – was aber wiederum totaler Humbug ist. In der Selbstdarstellung heißt es, NTVG machten Latin Reggae Rock, was die Sache auch ziemlich genau trifft.
Der Kopf der Band, Emiliano Brancciari ist ein wirklich außerordentlich guter Songwriter und extrem sympatisch – live durfte ich NTVG im März 06 im Hamburger Hafenklang erleben: Absoluter Hammer! Ich steh drauf, wenn sich Bands live anhören wie auf CD. Henning schreibt zum neuen Album “Aunque Cueste Ver El Sol”:
“Reevolución” ist schon jetzt ein solcher Klassiker, dass namhafte Remixer in Übersee schon an einer neuen Version basteln! Zusammen mit “Fueron” werden hier zwei der leidenschaftlichsten Revolutions- bzw. Anti-Globalisierungshymnen angestimmt, die uns je zu Ohren gekommen sind! Da tanzt sogar das Che-Guevara-T-Shirt im Schrank.
Der zweite absolute Burner aus dem Hause Übersee sind die ELZN-nahen “Compañeros Musicales” Panteon Rococo aus Mexico, zu denen auch in diesem Blog schon ein paar Dinge zu lesen waren…
Live nicht zu toppen, hat mein Fugazi-Konzert aus dem Jahre 1992 im Hannoveraner Café Glocksee und das Zitronen-Konzert 1988 im Dornbusch Mildstedt auf die Plätze verdrängt!
Beide Alben bei Übersee sind ein Muss für Fans politischen Skas mit viel Stimmung, viel Bläsern, viel Abwechslung, kraftvoll vorgetragen mit entschlossener Stimme … ja, ich will.
Mit “la Carencia” auf der “Compañeros Musicales” und “Madre Candela” auf der “Tres veces Tres” sind panteon rococo unsterbliche Tracks gelungen. Auf den älteren Alben, die (noch) nicht bei Übersse erhältlich sind, geben sich panteon rococo lauter, härter, schneller.
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Unschlagbar Ska: Die unvergleichlichen “Los Calzones” aus Argentinien, auch genannt die “argentinischen Hosen”…. “Hallo?!” habe ich da immer gedacht, was haben Los Calzones denn bitte mit den Gitarren-Poppern aus Düsseldorf zu tun? Klar: Den Namen. Frag den Babelfisch!
Auf dem Album “Plastico!” covern sie (angeblich) argentinische Volkslieder, davon ist in diesen Versionen jedoch nichts mehr zu hören: Die Jungs gehen ab und machen aus jedem einzelnen Track einen Ska-Brecher der Extra-Klasse, vor allem das chorale Gegröhle hat es in sich und ist für jede Party mit fein ausgewählten linksgerichteten Alkoholikern der Bringer. Mit Spannung habe ich also in diesem Frühjahr die “Frecuencia Extrema” erwartet (da auch hier die alten Alben nicht auf Übersee erhältlich sind), um auch mal deren eigene Lieder zu hören, tjaha, und? Hammer. Der selbe Drive, die gleiche Kraft, Stimmung, betrunkene Männerchöre…
Die studierten Musiker von “Abuela Coca” (Kokain-Oma) aus Uruguay mixen Funk, Reggae und Ska mit den typischen Latino-Rhythmen zu einer sauberen Melange.
Das Album “El Ritmo del Barrio” ist für mich ein Meisterwerk, wenn auch eher geeignet für die gemütlicheren Stunden in der warmen Stube als für den Mosh-Pit. Hierfür eignet sich eher das heftiger zu Werke gehende Album “El Cuarto De La Abuela”.
Und dann sind da noch die “Ska Daddyz“, lassen wir dazu kurz Henning was sagen:
Übermächtiger Surf-Ska-Punk direkt aus dem sonnigen Süden Kaliforniens. Noch Fragen?!
Ja, Euer Ehren: Gibt es ein mächtigeres Lied als “Rude Boyz”? Nein. Also, lasst es uns kurz machen: Hülle: Ska.
Inhalt: Ska. Obligatorischer Cover-Track: Vorhanden. Reinhörmöglichkeit: HIER. Kaufen. Ende.
Am schwersten tue ich mich in der Beschreibung der genialen Band “Karamelo Santo” aus Argentinien …. es gibt definitiv keine Schublade für diese Musik. Hier wechseln sich Punk, Schmusepop, Reggae, Ska, Latin Carnival, Hardrock, Funk und Humpta ab, nicht um zu einem massen- oder sonst was kompatiblen Brei zu verschmelzen, sondern um Spaß zu machen und, ja, und was weiß denn ich, ich bin doch kein Musikjournalist.
Ist einfach spannend, spaßig und wenn auch sicher nicht jedermanns Sache, meine ja. So. Das fantastische ist ja, dass in all diesem abwechslungs- und facettenreichen musikalischen Trubel immer die Latin-Ska-Handschrift “Karamelo Santos” durchscheint.
“Santo Barrio” aus Chile spielen eine Mixtur aus Funk und teils schwermütigem Hardrock, natürlich beblasen, schließlich läuft hier alles unter dem Genre Latin Ska, dennoch ist dieses Album nach meinem Empfinden eher etwas für einsame Weltschmerzabende als für Partys. Henning ist da anderer Meinung.
Mehr Reggae, mehr Ska, mehr Wirres gibt es bei “Un Kuartito” wiederum aus Argentinien. Wer es also gern etwas heftiger hat und auch mal was experimentelles mag ohne dabei auf die guten jamaikanischen Riddims zu verzichten, der liegt hier genau richtig.
Kommen wir nun zu den härtesten Vertretern des Latin Ska auf Übersee … Bei “Chencha Berinches” aus Kalifornien setzt sofort (natürlich behupter) Knüppelcore ein, sobald man sich gerade auf ein paar smoothe Riddims eingelassen hat.
Sie erinnern stark an “Voodoo Glow Skulls”, lassen aber – na klar – noch Latino-Rhythmen einfließen. Als ich die im Player hatte und mein 6-jähriger reinkam horchte er kurz auf und sagte nichts weiter als “Abgefahrn!”.
Außerdem haben die Überseer noch “Attaque 77” mit einem Album im Programm, das ich aber weder habe noch haben will, weil ich nicht auf Live-Alben stehe.
Warum ich die “Desorden Publico” noch nicht habe, weiß ich nicht, gefällt mir ihr Beitrag auf dem Übersee-Sampler Vol. II doch außerordentlich gut. Ich werde Sie bei der nächsten Bestellung mitordern, die kommt sehr bald, denn die einzigen europäischen Übersee-Mitstreiter “Wisecracker”, die ich glaube ich mal irgendwann irgendwo gesehen habe, brauche ich ja auch noch.
Post von Contour-Music ist ebenfalls immer sehr erbaulich.
Dieses Jahr wird das Summerjam für mich and my wife Tom (“This is me and my wife at the summerjam, and this is me at…”) erstmalig unter einem Motto stehen: SOS.
Mehr dazu (T-Shirts, Tassen, Unterhosen, Regenschirme, Feuerzeuge, Blättchen, das Buch zum Jam, die Platte zum Buch, der Film zur Platte… etc. ) in Kürze. Eventuell.
“Wir sind so wie wir sind,
wir sind viel zu laut und dreckig.
Wir sind so wie wir sind,
unverbesserlich und eckig.
Wir sind so wie wir sind
und wir wollen nicht anders sein.
Wir sind so wie wir sind, ihr sagt ja und wir nein.”
Endlich. Das neue Album von Mono & Nikitaman ist raus. Ich habe lange drauf gewartet und fast täglich die webSeite besucht, um eventuelle Neuigkeiten brühwarm zu erfahren. Jetzt ist es da. Und ich weiß ja nicht. Noch nicht.
“Das Spiel beginnt” und auch die “Ah…loco” sind mir vor allem deshalb so sympatisch, weil beide Alben sehr bodenständig und voller Herzblut sind. Dieser Garagencharme, dieses Homemmade-Feeling mag ich gern. Die ersten Alben sind mit deutlich weniger technischen Möglichkeiten produziert worden … diese wurden aber voll ausgereizt. Und auch wenn Beatz und Reime zum Teil etwas holprig wirken und Mono vom Kartengott bescheinigt bekommen hat, dass sie genau gar nicht singen kann … mir gefällts außerordentlich gut, weil man eben hört, zumindest bilde ich mir das so ein, dass Herr Tilstra da stundenlang gepfeilt hat an seinem C64 (war nur ein Spaß…), bis es halt so passte. Gerade aus und hopsassa. Mono und Nikitaman: Die ewigen Talente und seit Jahren “nur” Geheimtipp. Zu dem wussten die beiden auf dem Summerjam 2004 mit einer ehrlichen Show zu überzeugen. Zwar wollte Mono mich nicht heiraten, aber darüber will ich mal hinwegsehen.
Tja. Und “Für immer” ist anders. 200 Gigs später und reifer treten Mono und Nikitaman an, in der deutschen Reggae-Szene ernst genommen zu werden. In einem neuen Studio, unterstützt von neuen Musikern kommt das neue Album sehr sauber und professionell daher. Mono scheint sogar singen gelernt zu haben. In allen bisherigen Kritiken wurde vor allem das Liebeslied “Bist Du da?” als Beispiel für die Entwicklung angeführt, es wurde aber auch niemand müde, darauf hinzuweisen, dass M und N nichts an sozialem und politischem Biss verloren hätten. Ich glaube das durchaus. Leider merkt man da auf der “Für immer” nicht so schrecklich viel von. Abgesehen von “Tausend” (“eat the rich!” hähähä!) ist es mir persönlich nicht hart oder deutlich genug, ich sehne mich nach Zeilen wie
“genug vom aggrofilm, vom töten, ja wir haben’s satt!
ihr sagt achse des bösen, ich sag bloodclaat, just shut up
ihr unterteilt die welt in drei, ich glaub ihr habt ein rad ab.
ein tip: benutzt die bomben und raketen doch als buttplug”
oder einfach nur
“Was ist schöner als Berlin am 1. Mai?”
Ich werde das Album noch 10 bis 20 mal hören, um ein abschließendes Urteil bilden zu können und werde an dieser Stelle berichten.
Diese Kritik klingt insgesamt negativer, als sie es sollte, das kommt, weil noch die Enttäuschung aufgrund zu hoher Erwartungen überwiegt. Insgesamt bekommt “Für immer” 7 von 10 Sternen und ich würde mich freuen, sie auf dem SJ 06 zu sehen.
Meine Kritik wird die Künstler aber nicht so hart treffen, haben Mono und Nikitaman darauf doch schon im Vorfeld reagiert, nämlich mit Track 6: “Fresse halten selber machen!”
Im Übrigen gibt es ja noch andere Stimmen:
Hey Mono & Nikitaman!
P E R F E K T !!!! Das neue Album rockt und brennt im meinem CD-Player! War im Februar 3 Wochen auf Jamaika, komme zurück und BOOM…ist euer Album fertig. Perfekt, um den Urlaub und die Party zu Hause im grauen Köln zu verlängern! Wir sehen uns am Donnerstag im Underground…habe am Freitag zwar meinen ersten Arbeitstag bei meiner neuen Maloche, aber M&N MÜSSEN SEIN!!!!
Auf der absolut schicken Seite kann man übrigens in alle drei Alben reinhören. Machen!
Nachtrag: Wie versprochen habe ich das Album noch ein paar mal gehört und als ich dann endlich von meinem Gragensoundtrackbedürfnis Abtand nehmen konnte, musste ich einfach noch nen Stern draufpacken: 8 von 10 Sternen und die politischen Tracks sind auch dabei, keine Ahnung, was mich da vor ein paar Tagen geritten hat. Super-Album. Punkt.
Hin und wieder kann ich Farin Urlaub ganz gut hören, aber eigentlich wollte ich nicht zum Konzert.
Das hat sich nach Ansicht dieses Videos grundsätzlich geändert. Ich muss wohl mal wieder raus aus den Pantoffeln und rein in die Wanderstiefel (siehe Headergraphik….).
Tjahaaaa, Mellow Mark, einer meiner absoluten Favoriten. Ich habe ihn in Kiel in der Pumpe gesehen, zusammen mit Culcha Candela, Martin Jondo war leider erkrankt (übrigens 8,- Euronen für drei Bands, für Seeed sollte ich in Flensdorf 28,- Euronen zahlen [und was sagte die Liebste von Herrn Paulsen zu denen und hatte Recht? “Weia!, ohjeh, ach Gott!…“]), aber ich verliere mich und wollte etwas ganz anderes schreiben, doch vorher muss ich mich noch mal verlieren, nämlich: Auf dem Summerjam habe ich meine träge Crew am Samstag gedrängt, mit mir schon um 13:00 Uhr aufs Gelände zu gehen, weil Mellow Mark spielt und den MÜSSE ich sehen. Alle so: “Öaah.” und “Och.” und “Joa.” und “Will noch dies!” und “Will noch das!” Nach dem Konzert dieses überaus sympathischen jungen Mannes mit der Gitarre haben sich alle bedankt, dass ich doch so aufdringlich war. Bitte.
Nun zum eigentlichen:
Herr Mark hat also ein neue Single ausgekoppelt und beim ersten Blick ich meine Hören denkt man: “Nur er selbst weiß, warum er ausgerechnet diesen Track ausgesucht hat.” Es ist sein absolut schwächstes und uninspiriertestes Lied ever … aber das Video, das ist wirklich schnuckelich.
Wer jetzt gerade das erste mal etwas von Mellow Mark gehört hat, dem sei auf jeden Fall dieses und dieses (hier in einer mir unbekannten und etwas befremdlichen Version) und dieses Lied noch empfohlen, das es auch in einer sehr schönen Combination mit Gentleman gibt (alles für den Real Player).
Außerdem natürlich: Kaufen – denn wer das saugt und brennt, ist ein Arschloch, von wegen Dieter Bohlen und alles.
Ja.
Das ist MEIN Fuß, der in MEINEM Schuh steckt.
Und ja, ich trage auf dem Foto schwarze Socken mit orangenem Peng-Stern und da steht auch etwas in Comic-Schrift drin, in dem Stern. Es handelt sich um eines von drei Paaren, die ich mir einstmals im Sommer des sich gerade neigenden Jahres, kurz vor dem Summerjam bei “Ernstings family” im Triple-Pack für 3 EURONEN 99 zulegte und die ich dann auch mit an den Fühlinger See nahm. Auf den oben abgebildeten Socken steht – so glaube ich “Bang”, aber es ist auch ein Paar dabei, auf dem steht “POW”. Und zwar auf jeder Socke einmal. Und das ergibt? Richtig.
Auf dem Summerjam kam das vor allem bei den Frauen sehr gut an. Eigentlich war ich dort dieses Jahr der absolute Knaller, der Bringer. Echt.
Jammin Inc. ist eine Band aus Deutschland, die ich hier mal als semi-professionell einordnen würde. Die Mittäter des Projekts haben zum Teil in mehr oder weniger bekannten Projekten mitgemischt. Cappucino zumindest dürfte den meisten Interessierten aus Tagen der Jazzkantine noch bekannt sein.
Die Jungs bieten auf Ihrer Webseite Ihr Studio-Album “mit Anlauf” unter Creative Commons Lizenz kostenlos zum Download an.
Für den User eine schöne Sache, weil sich hier ein wirklich netter Crossover auftut: Punk, Dancehall, Reggae. Meine Sache durchaus.
Die Band wird dadurch bekannt, eine klassische Win-Win-Situation. Denkt man.
Aber Ihr seid Deutschland. Schon vergessen? Nein. Wie könnten wir. Da gibt es ja noch German Godzilla: Die Bürokratie. Die Ordnung. Der Masterplan.
Interview-Auszug:
TONSPION: “Wir feiern eine riesen Online-Release-Party und alle, ausser GEMA und GVL sind mit dabei” heißt es auf Eurer Homepage. Was habt ihr gegen GEMA und GVL, die doch eigentlich die Rechte von Künstlern und Urhebern vertreten sollen?
Markus: Wir sind der Meinung, dass die riesigen und unbeweglichen “Inkasso-Unternehmen” der Musikbranche gerade Newcomer eher ausbremsen denn unterstützen können. Beispielsweise kann eine GEMA-gemeldete Band nicht mal die eigenen Titel auf Ihrer Homepage promoten, ohne dafür zur Kasse gebeten zu werden. Oder nimm` das aktuelle Abrechnungssystem der GEMA – für junge Bands eine echte Benachteiligung. Da für uns Einnahmen durch GEMA oder GVL recht unwahrscheinlich sind, behalten wir uns lieber die Freiheit, mit unserer Musik machen zu können, was wir wollen – so auch verschenken.
Cappu: Dazu kommt, dass die GVL in Zusammenarbeit mit der GEMA Ende letzten Jahres für April 2005 eine unverhältnismäßig hohe Gebührenanhebung für Internetradiobetreiber ankündigte, und das zu einer Zeit, in der sich unsere Musik gerade anfing über genau diese Wege zu verbreiten. Daraufhin entwickelten sich schnell einige Plattformen gegen dieses Vorhaben, die wir mit unserem Protestsong “Was ist Härter”, einem Remake des Tracks “Was ist Hart”, prima unterstützen konnten.
Martin: Und genau dieser Track läuft sogar heute – einige Monate nach der Erhöhung – noch in der Rotation vieler Streaminganbieter und wurde bis dato etwa 12.000 mal von unserem Server gezogen.
TS: Wie kam es zu der Entscheidung, Euer Album kostenlos und unter Creative Commons Lizenz im Netz zu veröffentlichen?
Markus: Da wir von Anfang an davon ausgingen, dass unsere Musik für lau im Internet zu haben sein soll, musste nur noch ein rechtlich abgesicherter Rahmen dafür her. Nach einigen Versuchen mit eigenen Nutzungsbestimmungen erfuhren wir dann von der Möglichkeit der CC-Lizensierung, die gerade zu dem Zeitpunkt an das deutsche Urheberrecht angepasst wurde. Durch die wirklich exzellente Formulierung bietet sie uns alle Möglichkeiten, unsere Musik kosten- aber nicht urheberrechtsfrei zu veröffentlichen.
TS: Und wie sind die Erfahrungen bisher?
Cappu: Für den Hörer liegt der Vorteil klar auf der Hand: Unsere Musik gibt es umsonst. Und das völlig legal, ohne Einschränkungen oder eingebauter Selbstzerstörung – weitertauschen, brennen und kopieren eindeutig erwünscht.
Markus: Und wir selber haben den Vorteil, dass die Musik, die wir kreieren, es auch bis in die Ohren der Zuhörer schafft. Und das Online-Album ist bis heute sehr gut angelaufen. In den vier Wochen von Veröffentlichung bis Heute wurden die Songs bisher 15000 mal heruntergeladen, die Tendenz ist weiter steigend. Außerdem werden wir weiterhin von sehr vielen privaten Internetradios gespielt und haben es letztens auch bis in eine Sendung von Holger Klein auf Radio Fritz vom RBB geschafft.
TS: Werdet Ihr auch weiterhin nur unter CC Lizenz veröffentlichen?
Cappu: Sicher.
Komplettes Interview auf Tonspion: hier
Mehr Infos zu alles und vor allem Download des Albums inklusive Cover:
www.jammin-inc.de/