Ganztagsfeierabend am Schlagbaum (Gastbeitrag)
6. September 2006, 22:55 Uhr von pantoffelpunk
Nach der Wahl ist vor der Wahl, besonders wenn den regierenden Parteien so gar nichts wirklich vernünftiges einfällt um die aktuellen Probleme des Vaterlandes zu lösen.
Die Politik besinnt sich also auf ihr Kerngeschäft, den Machterhalt, um diesen zu gewährleisten müssen zunächst einmal die Statistiken und hier besonders die Arbeitslosenzahlen nach unten gelogen korrigiert werden, denn im Gegensatz zu anderen Wirtschaftkennzahlen ist bei der Arbeitslosenquote wirklich weniger mehr.
Besonders die DDR ist weiterhin betroffen von einer latenten Leere, in den Geldbörsen und in den Köpfen, obwohl ganz so leer scheinen die Häupter der zuständigen Stellen in Chemnitz Karl Marx Stadt und Umgebung nicht zu sein, schon morgens nach dem Frühstückskorn hat man dort absolut Vodka revolutionäre Ideen.
Sechs Arbeitslose spielen auf einer fünf Kilometer langen Landstraße zwischen Raschau und Markersbach (Sachsen) Schrankenwärter – im Schichtbetrieb für je 850 Euro brutto im Monat!
Die Arbeitslosen helfen aktiv dabei diesen gefährlichen Bahnübergang zu sichern und schützen so besonders die Leben der unschuldigen Kinder.
Moment? Da gibt es gar keinen Bahnübergang?
Die nun nicht mehr in der Arbeitslosenstatistik auftauchenden Drückeberger passen auf, dass nur Fahrzeugführer mit einem gültigen Passierschein die besagte Landstrasse befahren dürfen.
Für öffentliche Verkehrsmittel ist die Straße gesperrt. Nur Busse oder Lkw mit Passierschein dürfen durch. Bloß alle paar Stunden bewegt sich hier mal was.
Lockerer Job, zumindest im Sommer, kein Wunder, dass die Anfragen nach den Wellness und Relax Jobs das Angebot auf Seiten des Landes weit überschreiten, so ist Kollege Bernd total glücklich mit seiner neuen Profession.
„Es ist mein bisher schönster Job. Total stressfrei.“
Klasse, der Steuerzahler bezahlt dem sozialpolitischen Ballast auch noch einen süssen Ganztagesfeierabend, schade, dass nicht jedem Arbeitslosen ein so schönes Dasein geboten werden kann, denn die ABM-Stellen im Schrankendienst sind sehr rar und werden bislang nur von der Agentur für Arbeit Annaberg und den Gemeinden Raschau und Markersbach unterstützt.
Bürgermeister Manfred Maier beruhigt jedoch die interessierten Faulenzer, durch ein geschicktes Los- und Rotationssytem soll zumindest jeder Langzeitarbeitslose eine Chance auf 3 Monate Urlaub an der Schranke bekommen.
„Solange wir die Straße sperren, brauchen wir Schrankenwärter. Eine ABM geht drei Monate.“ Dann dürfen die nächsten ran …
Die Strasse wird wohl noch sehr lange gesperrt bleiben…
(Bild und Zitate: bild.de)