Ein zweiter Teil meines Jahresrückblicks
28. Dezember 2009, 01:09 Uhr von pantoffelpunkIch erwähnte kurz zuvor Julia Seeliger, die mir auch deshalb so sympatisch ist, weil sie mich so sehr an meine Jugend erinnert: Als ich mit 14, 15 in die ‘Szene’ eintauchte, machten mir ältere Mädchen klar, dass wenn alle im Sitzen pinkeln, der Weltfrieden ein Stück näher rückt.
Überhaupt: Wenn Frauen endlich das Zepter übernähmen, hätten alle zu essen, es gäbe keine Kriege mehr und die Welt wäre aufgeräumter. Da die einzige Frau, die ich bis dato wirklich kannte, meine Mama war, die (wohl bis ich 14, 15 war) mein Zimmer aufgeräumt hatte (räusper), mir zu essen gab, wenn mich ein Hüngerchen plagte und ich mir zu 100% sicher war, diese bedingungslos liebende Frau würde nie einen Weltkrieg anfangen, fand ich die These – maggiethatcherverdrängend – einleuchtend und gut und war fortan auch frauenbewegt.
Julia Seeliger glaubt noch heute, dass Frauen die besseren Menschen seien und macht mit diesem Foto Werbung für Ihre Sache. Sie hat es freilich von einer Agentur freistellen lassen, denn gerade nach Kopenhagen müsste selbst der radikalsten EMMA-Redakteurin in den Sinn kommen, dass der Originalkontext des Bildes Frau Julia Lügen straft:
Naja.