Rechtsradikale Gewalt – ganz neu!

21. November 2011, 23:43 Uhr von pantoffelpunk

Remember, remember … Rostock, Mölln, Solingen, Hoyerswerda, Hünxe. 17 Menschen werden 1992 offiziell Opfer rechtsradikaler Gewalt.
Eine kurze Zusammenfassung der Reihe von Übergriffen Rechtsradikaler auf Ausländer in den Neunziger Jahren:

Und immer wieder zur Lektüre empfohlen: Von Brandstiftern und Biedermännern:

Es ist nichts neu. Es ist alles schon mindestens 20 Jahre bekannt.

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Deutschland

11. November 2011, 22:54 Uhr von pantoffelpunk

Eingedenk der Tatsache, dass ein paar brennende Bonzenautos in der Öffentlichkeit bereits hysterisch als neue R.A.F. gehandelt werden, stelle man sich vor, in den letzten 11 Jahren seien 10 Unternehmer und zwei Polizisten erschossen und mehrere Banken ausgeraubt worden, man fände zwei aus dem linken Spektrum stammende Aktivisten tot in einem Wohnwagen, deren Wohnung würde ohne Rücksicht auf andere Bewohner des Hauses in einem Feuer vernichtet und eine zugehörige Frau, ebenfalls aus dem linken Umfeld, würde verhaftet werden und zu allen Vorfällen schweigen. Man fände dann im Schutt dieser abgebrannten Wohnung Waffen, die die Aktivisten mit all den vorgenannten Verbrechen eindeutig in Verbindung bringen. Was wäre hier los?

Und was ist im Vergleich dazu jetzt los, da drei Neonazis offensichtlich mehr als 10 Jahre raubend und mordend durch Deutschland gezogen sind, dabei eine Blutspur hinterlassen haben, wie sie kein ehemaliger Kader der R.A.F. vorzuweisen im Stande wäre und die sozialen Kontexte dieser Leute nach wie vor aktiv sind?

Nischte.

Ich kann nicht in Worte fassen, wie widerlich ich das alles finde. Deutschland IST der faschistische Drecksstaat, den ich seit Jugendtagen in diese Republik angeblich nur projeziere.

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Sieggi der Seicher reloadad

7. Juli 2010, 17:16 Uhr von pantoffelpunk

Ihr kennt doch noch Sieggi den Seicher? Der Schnauzbart, der während der Rostocker Pogrome vor Freude in seine graue Jogginghose einnässte und dem die Kowalski dann die wunderbare Geschichte “Zu Besuch bei Sieggi, dem Seicher” (ich glaube geschrieben von Simon Borowiak) gewidmet hat?

Gut.

Gerade wollte ich einem Grüßer, den ich beim Störungsmelder entdeckte, einen Pissfleck auf die Hose retuschieren, aber dann sah ich…

… dass das gar nicht mehr nötig war. Bruharrharrharr! Klappspaten!

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Deutschland, Deutschland über alles.

8. April 2008, 08:30 Uhr von pantoffelpunk

Neulich wurde mir mal wieder so richtig klar, in welchem Land ich lebe.

Deutschland!

Auf dem Rückweg von der Arbeit nach Hause halte ich bei einem Bäcker, um noch ein paar Brötchen für ein üppiges Abendmahl zu erstehen. Es ist 18:05 Uhr, aber die Ladentür ist noch offen und eine blöde Schlampe freundliche Bäckereifachverkäuferin steht noch hinter dem Verkaufsthresen.

Ich: “Moin, haben Sie noch Brötchen?”
Sie: “Ja…”
Ich: “Sehr schön, verkaufen Sie mir auch noch welche?”
Sie: “Nee, kann ich nicht.”
Ich: “Äh, wie jetzt?”
Sie: “Die Kasse ist schon zu.”
Ich: “Ich habs passend, schreiben Sie doch nen Zettel und buchen Sie das morgen ein.”
Sie: “Nee, das geht nicht.”
Ich: “Na, dann stecken Sie sich das Geld in die Hosentasche. Merkt doch keiner.”
Sie (lacht): “Nee, das darf ich nicht.”
Ich: “Und was passiert jetzt mit den Brötchen?”
Sie: “Die schmeißen wir weg.”
Ich: “Und wann holt Sie Ihr Betreuer ab?”
Sie: “?”

Bei manchen Leuten erstaunt es mich, dass sie unfallfrei kacken können. Echt.

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Der Kalte Krieg im Innern

14. März 2006, 10:17 Uhr von pantoffelpunk

Was haben die erzkonservativen Hirnakrobaten eigentlich in den letzten 15 Jahren so gemacht, sind Sie doch im Grunde so wenig in Erscheinung getreten, dass man die Hoffnung haben konnte, eine neue Generation zumindest in Ansätzen freiheitlich denkender Menschen (Na gut, nennen wir sie “liberale Schleimscheißer”) würde langsam aber sicher das Ruder übernehmen und Zimmermanns Erben würden genau so langsam aber sicher die Fresse halten und endlich sterben. Der Radikalenerlass war doch schon so gut wie tot, wurde aber 2004 reanimiert und jetzt aktuell von Karlsruher Robenfaschisten als geheilt entlassen – natürlich richtet der sich nicht gegen einen der strammen Rechten, die sich in unserer Republik nicht nur zu irgendeiner Suppsche aus Patriotismus und Quasi-Demokratie sondern immer offener und dreister und vor allem unbehelligt zum Nationalsozialismus bekennen und Zonen in der Zone national befreien – nein, natürlich geht es um ein Berufsverbot gegen einen Linken, der sich in einer Heidelberger Gruppe antifaschistisch und antimillitaristisch engagiert hat.

Berufsverbote in der Nazi-BRD

Michael Csaszkoczy leistete 2002/2003 sein Refendariat an einer Heildelberger Realschule und befand sich auf der Allgemeinen Bewerberliste für das Realschullehramt im Schulamtsbezirk Heidelberg.
Ende 2003 wird er zu einem Verhör ins Oberschulamt geladen, in dem es u.a. um Mitgliedschaften in politischen Organisationen gehen soll. Nach einigem Hin und Her und Hick Hack und hastenichjesehn, wird ihm Anfang des Jahres 2004 untersagt, seinen Beruf auszuüben. Das Land Baden-Württemberg erteilt ein Berufsverbot. Hessen folgt dem Beispiel. Begründung: Weil M.C. “nicht Gewähr dafür bietet, jederzeit voll einzutreten für die freiheitliche demokratische Grundordnung”. Die BRD war übrigens bezüglich dieser Praxis bereits 1995 vom Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) wegen Verstößen gegen die Europäische Menschenrechtskonvention verurteilt worden. Also sollte den Karlsruher Richtern mal schnellstmöglich ein Berufsverbot erteilt werden, weil sie nicht Gewähr dafür bieten, “jederzeit voll einzutreten für die freiheitliche demokratische Grundordnung”, knick-knack.

Gestern wurde diese verurteilte Praxis vom Verwaltungsgericht Karlsruhe bestätigt und für gut befunden:

Das Verwaltungsgericht Karlsruhe hat am heutigen Montag, den 13.03.2006 bekanntgegeben, dass die Klage des Heidelberger Realschullehrers Michael Csaszkóczy gegen das über ihn verhängte Berufsverbot abgewiesen wird.

Obwohl in der Verhandlung am 10.03.2006 sowohl vom Schulamt als auch vom Gericht keinerlei Hinweise für ein irgendwie geartetes Fehlverhalten behauptet wurden und ihm sogar “Friedfertigkeit und Zivilcourage gegen Rechtsextremismus” attestiert wurden, betrachtet das Verwaltungsgericht das Berufsverbot als legitime Maßnahme des Kultusministeriums.

Quelle

Je mehr ich die Entwicklung verfolge, desto notwendiger empfinde ich es, meine Pantoffeln in den Schrank zu stellen und wieder die Stiefel auszupacken. Deutschland stinkt.

Mehr Infos auf
Rote Hilfe
Domeus
gegen-berufsverbote.de
berufsverbote.de

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