Das Mitfühlen, die Empathie, das Mitbedenken der Lage von Benachteiligten und Opfern der Verhältnisse dürfte eine der grundlegenden Züge linker Politik und Aktion sein. Und wenn Nietsche noch sagt, dass “Mitfreude, nicht Mitleiden” den Freund macht, dann erst recht.
(P.S.: Der Tag zum Artikel lachte mich im Backend grade so an.)
(P.P.S. Die St. hat mir offenbar die Rechte zum Videoembedden vorenthalten. Ich kann mir denken, warum. Ha!)
Steinmeier: “So gefährlich ist er für Merkel!” titelt die Hamburger Morgenpost heute.
Und wie gefährlich er nun wirklich für das Merkel ist, erfährt man, wenn man den langweiligen Ausführungen einiger Politologen auf den Seiten 3-5 der heutigen Mopo lesend folgt oder bei pantoffelpunk.de auf diesen Link klickt (oder auf das Bild klickt und in der sich öffnenden Thickbox “Next” auswählt).
Schon mal vorab: In dreizehn bis vierzehn Monaten werden wir ja wieder zur Bundestagswahl aufgefordert und da ihr bisher zwar nicht wirklich mit der SPD zufrieden wart, sie aber trotzdem gewählt habt, weil sie im Vergleich zur CDU angeblich das geringere Übel ist (was möglichwerweise sogar stimmen mag), will ich Euch ganz kurz schon mal ins Gewissen reden. Gesetz den Fall, die SPD gewänne so viele Sitze, dass es zur Regierungsbeteiligung gereiche, so stünde uns ein InnenministerDieterE.Wiefelspütz ins Haus!!!! Mit einem Staatssekretär SebastianEdathy womöglich! Wiefelspütz und Edathy! Genossen, hört die Signale! Nachtigall, ick hör Dir trappsen! Scheiß die Wand an! Wähle “Graue Panther!, die Partei Bibeltreuer Christen oder meinswegen die “Autofahrerpartei” und am besten natürlich die APPD oder schlicht “die Partei“, aber um Himmels Willen:
Das, meine lieben Freunde, ist ganz großes Kino. Dringend und unbedingt hinklicken und lesen: Edathy fühlt sich von Jochen beleidigt und droht mit der Gestapo dem Staatsanwalt.
Nachtrag: Wer wie ich bis gerade eben noch gar nicht wusste, worum es eigentlich ging (wobei ich glaube, dass ich der Einzige auf dieser Welt bin), dem sei noch dieser köstliche Artikel auf telepolis empfohlen:
Man fragt die üblichen Verdächtigen: Experten, Groß- und Klein-Politiker und diverse Hinterbänkler, die ihr Wasser nicht halten können.
Jetzt, SPD, weiß ich, womit auch Ihr Euch auskennt, immerhin sexeln (BILD) sogar die hässlichen Vögel Verheugen und Scharping herum wie die Großen. Das müsste also selbst bei Euch ankommen:
Jetzt Klick gemacht? Thema Illoyalität, sich selbst ins Bein schießen, am eigenen Ast sägen und so? Endlich. Ach, Ihr wollt nur noch den Wahlkampf abwarten? Weil Ihr Angst habt, dass ein Parteisausschluss Unruhe ins Team bringt und dadurch Stimmen verloren gehen könnten? Schade. Dann habt Ihr doch noch nichts begriffen. Ich meld mich dann.
O.K., SPD, man soll die Hoffnung ja nie aufgeben, ich werde Euch ein weiteres Beispiel nennen, mit Hilfe dessen Ihr Euer Konfliktverhalten reflektieren könnt. Stellt Euch vor, die Frauenrechtlerin und Herausgeberin der feministisch-kämpferischen Zeitschrift EMMA, Alice Schwarzer, würde für das patriarchal-rassistische und sexistische Lügen- und Tittenblatt “BILD” Werbung machen…
SPD! Da habt Ihr mal wieder die einmalige Chance eine Wahl zu gewinnen, weil der Hessen-Hitler den pickligen Affen macht und dann haut der Schmiergeldbote Lobbyist Clement aus eigennützig-monetären Gründen dazwischen, dass es eine Art hat und disst die Ypsilanti bzw. die ganze SPD.
Eigentlich ist es selbst bei einem Haufen eierloser Windlichter, wie Ihr es seid, schon verwunderlich, dass Ihr einen Rausschmiss überhaupt diskutiert, anstatt ihn einfach wort- und grußlos von der Mitgliederliste zu streichen – aber jetzt darf er sogar bleiben. Wie lächerlich wollt Ihr Euch eigentlich noch machen?
Wisst Ihr, was woanders mit Leuten passieren würde, die nach diesem Prinzip arbeiteten? Zum Beispiel in der Wirtschaft:
Na, hat´s klick gemacht? Immer noch nicht? Na, dann kann selbst ich Euch nicht mehr helfen.
Wer sich an der Debatte zur gesetzlichen Einschränkung von Managergehältern und Abfindungen beteiligt, hat wahrscheinlich ein paar Dinge noch nicht realisiert. Die Debatte wurde und wird mit den Vertretern von CDU und SPD sowie allen voran dem Bundespräsidenten Horst Köhler just von den Personen initialisiert und getragen, die in den vergangenen Jahren maßgeblich an der Herstellung des aktuellen sozialen Zustandes der Gesellschaft beteiligt waren. Sie kritisieren in der schönen Weihnachtszeit just die Personen, als deren Vertreter sie sich verstehen und als deren Vertreter sie seit Jahren handeln.
Spätestens seit der Regierung Kohl findet eine gnadenlose und immer unverschämtere und offene Umverteilung von unten nach oben statt, selbst etablierte Medien sprechen von einer immer größer werdenden und sozial gefährlichen Schere zwischen arm und reich. Im Land der ewigen Exportweltmeister leben 2 Millionen Kinder in Armut. In einer Zeit, in der die Gewinne der Unternehmen beständig steigen, bekommen nach neuesten Umfragen 81% der Menschen nichts vom Aufschwung mit und immer mehr Arbeitnehmer (!) bekommen staatliche Transferleistungen, weil der Lohn trotz 40-Stunden-Woche nicht zum Leben reicht, so dass ein gesetzlicher Mindestlohn nötig wird.
Die Debatte um Zahlungen an die Reichsten dieses Landes ist vor allem ein geniales Ablenkungsmanöver. Sie suggeriert, die Volks(räusper)parteien stünden in dieser Zeit wieder für Gerechtigkeit, indem man vorgibt, die Sorgen, Ängste und Nöte des “kleinen Mannes” zu verstehen und sich darum zu kümmern. Es wird aber so wie so, wenn das Thema nach Weihnachten die politische Bühne wieder verlässt, nicht ein Cent weniger Gehalt und nicht ein Cent weniger Abfindung gezahlt werden. Und obwohl gerade unsere Damen und Herren Mächtigen aus Wirtschaft und Politik so gern mit Neid arbeiten, indem sie den Gerningverdienern weis machen, die Bezieher staatlicher Leistungen würden ohne etwas zu tun, zu viel bekommen, wird diese Debatte von ihnen mit dem Killerargument “Neiddebatte” abgeschmettert werden. Diesen Schuh zieh ich mir nicht an. Ich fordere hier und heute öffentlich und unwiderruflich noch mehr Gehalt und noch höhere Abfindungen für Manager und ein sofortiges Ende dieser Diskussion.
Reden wir lieber von dem Thema, von dem sie ablenken wollen. Reden wir nicht mehr von denen da oben, reden wir endlich ausführlich von denen da unten: Sorgt über gesetzliche Mindestlöhne in allen Branchen und ein leistungsunabhängiges Grundeinkommen für alle dafür, dass alle am Reichtum dieses Landes partizipieren können. Dann gönnt Euch auch jeder Eure Milliönchen.