So, muss ich meine Gastbloggerberechtigungskarte doch auch mal ausnutzen. Und nachdem mich heute ausgerechnet Spreeblick dran erinnerte, dass manchmal peinliche Selbstdemontagen aus vollkommen unpeinlichen Anlässen durchgezogen werden, muss ich mal einige Hintergedanken zu Zensursulas Peinlichkeiten loswerden. Ich glaube fest an die menschliche Dummheit in all ihrer unermesslichen Größe, aber mir wird es mit der Zeit schlicht zu viel. Und aus welchen Motiven auch immer beschleicht mich immer öfter der Gedanke, das ist alles Absicht und Ablenkung. Das Internetpack hat was zum sich das Maul zerreißen, und jeder Zensursula-Artikel hält die Leute davon ab, über alles andere zu schreiben oder zu lesen. Wie beispielsweise die ganze Bailoutscheiße etc.
Das schöne am asozialen Verhalten unserer Damen und Herren in Politik, Wirtschaft und Medien sind die Blogbeiträge, die dabei rauskommen. Nach fefe war nun auch Herr Niggemeier auf Krawall gebürstet…
Ich würde nie behaupten, dass Thomas Osterkorn und Andreas Petzold, die Chefredakteure des „Stern”, zynische Arschlöcher seien. Aber nett wie ich bin, wollte ich ihnen die Bezeichnung zumindest mal zur Selbsterkenntnis angeboten haben.
Da wird ein Fall nach dem anderen aufgedeckt, bei denen Briefe an Eure Redaktionen abgefangen und gelesen, Eure eMails mitgelesen und Eure Telefongespräche abgehört werden.
Wo bleiben Eure Extrablätter? Eure Sonderausgaben? Wo ist der Aufruhr im Blätterwald? Der bissige Kommentar? Wo ist die deutliche Systemkritik, wenn das System, zu dessen Grundpfeilern doch unumstößlich die Pressefreiheit und der Informantenschutz gehört, sich also selbst aushebelt? Wo ist der Streik? Ein Aufschrei?
Nicht so wichtig? Ihr schreibt so wie so lieber über “Alarm im Darm” oder denkt Euch irgendeinen herzerweichenden Quark aus? Und außerdem könnt Ihr unbehelligt auf die journalistischeKacke hauen, wenn Ihr die ‘da oben’ dafür unbehelligt machen lasst? Ein Deal, sozusagen?
Seinen Sommerurlaub verbrachte der französische Präsident Sarkozy in den USA. Dort genoß er das Leben. Und das sollten auch die Franzosen sehen. Das Klatschmagazin Paris Match druckte ein fesches Bild von Sarkozy. Der Präsident mit freiem Oberkörper beim Paddeln. Was für ein Hecht! Trotz seiner 52 Jahre noch immer ein strammer Körper.
Wie das Magazin L’Éxpress jetzt verdeutlichte, wurde dabei ordentlich retuschiert. Dem Retuschieren fiel ein dicke Speckrolle zum Opfer. SPON: “Das Blatt gehört zum Medienimperium Lagardère, dessen Chef Arnaud Lagardère ein enger Vertrauter des Staatschefs ist. Negatives über die Sarkozys ist hier nicht gern gesehen. Vor zwei Jahren wurde dem Chefredakteur von Paris Match gekündigt, nachdem er ein Foto von Cécilia Sarkozy und einem anderen Mann auf der Titelseite veröffentlicht hatte.”
Ein anständiges, vielleicht zu kurzes Interview mit dem Politikwissenschaftler Dieter Rucht gibt es in der Netzeitung zu lesen und sei hiermit zur Lektüre empfohlen.
Just heute wurde ein Leserbrief an die Hamburger Morgenpost mit folgenden Worten eingeleitet:
Ich bewundere die Art, wie Sie Boulevardjournalismus machen.[...]
Wie der Schreiber darauf kommt, ist mir ein Rätsel:
In der heutigen Ausgabe ziert das Titelblatt das unverfremdete Portrait (Entfremdung von mir) eines eventuell Verdächtigen. Seine Freundin beschuldigt ihn, ihr gemeinsams Baby aus dem 10ten Stock geworfen zu haben.
Aber: Egal, ob der Mann es war oder nicht, er kann in jedem Fall einpacken. Im wahrsten Sinne des Wortes. Und auswandern.
Man sollte Nazis einfach mehr Plattformen und Plenen zur Verfügung stellen, dann kann die Antifa Kaffee trinken gehen, denn sie erledigen sich von ganz allein: