Ich hatte hier ja eigentlich versprochen, Sascha Lobo bei Gelegenheit positiv zu erwähnen, darum gebe ich hiermit bekannt, dass er mir auf meinen missratenen Verriss eine sehr freundliche mail geschrieben hat und ich glaube, dass Sascha Lobo privat ein sehr netter und umgänglicher Mensch ist. So. Das muss reichen.
Aktuell verdingt sich Lobo, der sich nach eigenem Bekunden als Berater der SPD gegen die Internetsperren stark gemacht hat, für eine peinliche Werbekampagne von vodafone. Und wenn Herr Lobo vielleicht schnell vergisst, das Netz tut es nie. vodafone gehörte zu den Providern, die am 17. April die Verträge mit dem BKA zu den Internetsperren ohne zu zucken sofort unterschrieben haben.
Ach, gerade stöbere ich auf den ePetitions-Seiten und da fällt mir beim Anblick dieser bitte dringend mitzuzeichnenden Petition ein, was ich ja schon lange bloggen wollte. Da wir noch im Juli die EU für zwei bis drei Wochen Richtung Alm-Öhi verlassen werden, habe ich Reisepässe für die pantoffelpünkchen beantragt. Die Dame im Einwohnererfassungs- und überwachungsamt teilte mir mit, sie bräuchte von den Jungs biometrische Photos. Pause, sacken lassen. Das kleinste pünkchen, müsst Ihr wissen, ist zweieinhalb Jahre alt.
Ich so: “Sie sehen in Ihrer Maske schon das Geburtsdatum der Kleinen?”
Sie so: “Ja. Trotzdem.”
Ich so: “Der Schäuble hat doch ´n Rad ab.”
Sie so: “Da kann ich nichts zu sagen.”
Ich so: “Obwohl: Sind ja Mittagsschläfer.”
Sie so: “?”
Die drehen völlig durch. Also, auch wenn die Begründung eher niedlich als kämpferisch formuliert ist: Mitzeichenbefehl.
Und weil´s passt, ne Wiederholung einer Wiederholung aus dem Februar 2009 nach dem Klick auf
Es ist eigentlich genug über das Streitgespräch zwischen Zensursula und Franziska Heine geschrieben worden, aber eines muss ich auch noch loswerden. Ich weiß nicht genau, ob ich enttäuscht sein oder Franziska bewundern soll, dass sie nach so unglaublich verlogenen und verleumdenden Sätzen wie diesen…
von der Leyen: Der Kampf um Meinungsfreiheit war immer berechtigt. Aber diejenigen, die in den vergangenen Jahrzehnten oder Jahrhunderten um die Freiheit von Zensur gekämpft haben, taten das, weil sie anders als die Obrigkeit dachten oder ihre Religion ausüben wollten. Aber niemals, damit Bilder von Gewalt oder Kinderpornografie verbreitet werden können.
… so ruhig bleibt und der von der Leyen nicht einfach mal schön was in die Fresse haut …
… oder sie zumindest fragt, ob sie (a) zu dumm ist, die Argumente der Gegenseite zu verstehen oder (b) bewusst am Thema vorbeifantasiert, weil sie den Argumenten nicht standhalten kann oder (c) ein bisher unterschätztes Drogenproblem hat. UNFASSBAR!
Es ist eine Entschuldigung fällig: Ich habe Frau von der Leyen mehrfach unterstellt, es ginge ihr nicht um den Schutz der Kinder sondern nur um die Schaffung von Infrastruktur und gesetzlichem Boden für Zensur und Informationsunterdrückung. Das ist ganz entschieden nicht wahr. Die Bundesministerin ist in Wirklichkeit hoch engagiert und überträgt jetzt ihre Strategie von der Netz- auf die reale Welt:
Liebe Frau von der Leyen: Ich bitte vielmals um Entschuldigung, auch im Namen meiner Eltern, und wünsche Ihnen und den potentiellen Opfern sexuellen Missbrauchs jeden erdenklichen Erfolg in Ihrem unerschütterlichen Kampf für die Würde und das Leben unserer Kinder.
Gut, ich habe ihn kurz heroisiert und vorher nicht recherchiert, wofür Jörg Tauss sonst noch steht. Andere haben sich diese Mühe gemacht und wenn meine Stimme schon zählt, obgleich mein Antrag auf Mitgliedschaft in der Piratenpartei wahrscheinlich noch im Dorfbriefkasten liegt, der maximal einmal im Monat geleert wird … wollen wir seinen Antrag bitte ablehnen? Danke.
Das Verbot der verfassungsfeindlichen NPD ist an der hohen Anzahl dort verdeckt arbeitender V-Leute gescheitert (die durch die Staatsknete die Partei mehr oder weniger finanzieren), da ich aber davon ausgehe, dass die SPD deutlich weniger bis gar keine V-Leute in ihren Reihen hat, müsste ein Verbotsantrag dieserverfassungsfeindlichen Partei doch gute Aussichten auf Erfolg haben.
So wie wir uns generalverdächtig machen, wenn wir auf unserem Grundrecht bestehen, etwas zu verbergen, so gelten wir auch gemeinhin als Terrorist, wenn wir unser Grundrecht wahrnehmen, unsere Meinung via Demonstration zu vertreten. Steffen Berger, der beim G8 in Heiligendamm schwer am Auge verletzt wurde (Das Photo erreichte traurige Berühmtheit), strengt jetzt, nachdem die meisten Klagen gegen brutale Polizeiübergriffe im Sande verlaufen sind, eine Zivilklage an.
Von hier aus alles Gute und reiß ihnen den Ar… auf!
Der Spruch “Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!” ist ja ungefähr so alt wie die Partei selbst – allein heuer ist mal wieder die richtige Zeit, es allen nochmal unter die Nase zu reiben, die immer wieder ein bisschen Hoffnung in die Partei gesetzt haben: Bis auf Ausnahmen ist die SPD eine Partei von Verrätern, Arschkriechern und Umfallern. Nach der allgemeinen Umverteilung von unten nach oben, der Verstümmelung des §16 GG, diverser Kriegsbeteiligungen, HartzIV, biometrischen Ausweisen, Vorratsdatenspeicherung, Online-Durchsuchung, BKA-Gesetz – um nur die größten Schweinereien zu nennen, die mir jetzt so spontan einfallen und an deren Umsetzung die SPD in den letzten Jahren beteiligt war – hat die Verräterpartei (fefe) jetzt das Gesetz zur Zensur des Internet und die Aufhebung der Gewaltenteilung mit durchgewunken.
Es muss jetzt einfach mal raus. Ich rufe einen Wettbewerb aus. Sieht irgendein blogger in Deutschland bescheuerter hanebüchener aus als Sascha Lobo?
Ich meine jetzt nicht dicker oder Brille oder Pickel oder Buckel oder schamlos schambehaarter Minipenis, sondern kann irgendjemand etwas vorweisen, das bescheuerter hanebüchener aussieht als roter Hardcore-Anarcho-Punk-Iro und Polizisten-Schrebergarten-Deutscher-Gartenzwerg-Schnurrbart in Kombination? Mal echt jetzt? Und hat irgendjemand ein beschisseneres hanebücheneres Benehmen, als ein Date per SMS über Twitter zu verschieben? Holy Shit!
Wobei schon mal die siebenundzwanzigtausend ‘SPD’ im Hintergrund Deine Chancen schrumpfen lassen, das Ding zu gewinnen…
Nachtrag: Einen Tag später erscheint mir dieser Blogpost viel zu böse, so war es gar nicht gemeint, da ich Herrn Lobo gar nicht kenne. Mehr in den Kommentaren.
Herr Patalong, Herr Schmundt,
für diese letzte Frage in einem gar nicht so schlechten Interview gibts einen kleinen Orden.
SPIEGEL ONLINE: Werden Sie die Gesetzesänderung noch in dieser Legislaturperiode durchbekommen?
Von der Leyen: Ich bin zuversichtlich. Man stelle sich die Alternative vor.
SPIEGEL ONLINE: Zum Beispiel: Sinnvolle, zielgerichtete Ermittlungsarbeit?
Von der Leyen: Bitte, jetzt nicht wieder alles von vorne.
Aber, Frau von der Leyen: Doch, alles immer wieder von vorne.
Sparen Sie sich bitte vor allem Vergleiche mit anderen Ländern … das erinnert mich immer an meine prepubertäre Phase: “Oah, Menno, Timo darf auch bis Mitternacht!”