Betrunkene und der Netzeitungsfeed sagen die Wahrheit
4. September 2007, 20:24 Uhr von pantoffelpunkHeute in meinem Feedreader:
Danke, Zufall.
Heute in meinem Feedreader:
Danke, Zufall.
Herr Schäuble, lesen Sie bitte den Artikel von Herrn Prantl auf nzzfolio. Bitte.
Wenn sich dann ergibt, dass der so Beobachtete, Registrierte, Belauschte und Geprüfte nicht gefährlich ist, wird er wieder zum Bürger. Jeder Einzelne gilt als potentiell verdächtig – so lange, bis sich durch die Kontroll- und Überwachungsmassnahmen seine Entlastung ergibt. Bisher war das umgekehrt: Wer keinen Anlass für staatliches Eingreifen gegeben hatte, wurde in Ruhe gelassen. Jeder konnte also durch sein eigenes Verhalten den Staat auf Distanz halten. Man nannte das Rechtsstaat.
Bitte hier entlang.
Reformen, Gesetze und andere politische Bestrebungen bekommen ja gern lustige Namen, damit sie eingängiger sind.
So ist die Riester-Rente ja nur eine umgangssprachliche Bezeichnung für eine private Vorsorge, HartzIV heißt offiziell Arbeitslosengeld II oder kurz ALGII und der Schäuble-Katalog ist auch nur so eine Wortschöpfung der Medien.
Nun meine Bitte: Würdet Ihr mich unterstützen, für die aktuelle Lockerung des Waffengesetzes in Zukunft den Namen “Robert-Steinhäuser-Reform” zu etablieren?
Das wäre prima. Danke.
Herr Viet, bitte richten Sie Ihrem Requisiteur aus, dass rechtsradikale Gewalttäter niemals, obwohl sie eigentlich alles klauen, aber ich wiederhole: niemals schwarze Kapuzen-Sweater der Musikkapelle “Hass” tragen, auch wenn´s so schön ins Klischee passt.
Von denen gibt es nämlich nicht nur den von Ihnen verwendeten, schlichten Pulli, auf denen vorn der Bandname steht sondern auch z.B. diese:
Und nächstes mal in Ihrer Rolle als Regisseur einfach besser Obacht geben. Oder mich fragen.
Ich aber sage Euch: Der Papst ist kein Popstar. Der Papst ist ein Arschloch.
Er verhindert weltweit dort, wo er noch Einfluss hat, Aufklärung und nimmt durch seine mittelalterliche Politik bewusst in Kauf, dass ein Kontinent langsam aber sicher durch AIDS hinweggerafft wird.
Sucht Euch halt jemand anderes.
Mein insgesamt vierwöchiger Urlaub (höre ich da neidvolles raunen?) neigt sich dem Ende und ich kann sagen, dass man sich an den Zustand des Keiner-Erwerbsarbeit-Nachgehens gewöhnen kann.
Mein Dank gilt meinem Chef, der die vier Wochen mit Zähneknirschen zwar aber uneingeschränkt genehmigt hat, meinen Kollegen, die darauf verzichtet haben, mich im Urlaub anzurufen sowie meinen außerordentlich gastfreundlichen Freunden in Hannover und Köln, bei denen wir jeweils ein paar Tage zu fünft plus 20 Tonnen Gepäck wohnen und Chaos anrichten durften.
Mein digitaler Dank geht in loser Reihenfolge raus an meine blogroll, namentlich korrupt, Dieter Petereit, Lahnix, Sven Scholz, sv, redblog, Ben, Dr. Dean, Jolly Rogers, Micha, zappi, baseface und maloXP, die in meiner Abwesenheit für Unterhaltung, Information, Diskussion und Aufregung sorgten. Vielen Dank. Das war eine Supersache. Vielen Spezialdank noch Dir, korrupt, für diesen Kommentar, der mir wahrlich schmeichelte.
Für mkorsakov, pEtEr, Fritz the Blitz und the Mule, die leider nicht dazu kamen, einen Beitrag zu schreiben, bestehen nach wie vor die bekannten Autorenzugänge sowie die Einladung zum Verfassen eines Gastbeitrages – ich würde mich nach wie vor freuen. Die anderen Zugänge habe ich vorläufig auf “subscriber” gesetzt, was so etwas wie ein registrierter Leser ist.
Die dritte Gruppe sind die Vertreter meiner blogroll, die sich – räusper, räusper, räusper – noch gar nicht gemeldet haben – oder, OK, ich nehme die Schuld auf mich, deren eMail-Adressen mir beim Einladungs- bzw. Nötigungsschreiben auf wundersame Weise durch die Lappen gegangen sind. Ich richte Euch stande pede einen Zugang ein, wenn Ihr pantoffelpunk.de mit einem Gastbeitrag veredeln wollt. Sagt nur kurz Bescheid. Bitte.
Die Geschichte mit den Gastbeiträgen hat mir so sehr gefallen, dass ich das – in welcher Form auch immer – gern regelmäßiger machen würde. Mal sehen, wie das umgesetzt werden kann.
Wir lesen uns.
Heute morgen zog sich eines der pantoffelpünkchen ausnahmsweise mal sehr schnell an und erntete folgendes Lob von seiner Mudder:
“Du bist ja schneller als der Blitz erlaubt!”
Ich liebe es.
Veröffentlicht in der Kategorie…? Na?
Ihr werdet´s alle schon wissen, denn Dirk hat´s ja gerade gemailt, dass er blogscout schließen wird, weil er mit dem Projekt seinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht würde. Ich find´s schade.
Danke, Dirk, für ein schickes Spielzeug.
Wie erst eben bekannt wurde, ist die Staatsmacht im Fall Mügeln endlich tätig geworden und geht entschieden gegen die Gewalttäter vor. Als wichtigster Entwicklungsschritt im Umgang des Staates mit dem Überfall dürfte gelten, dass das Kind endlich beim Namen genannt wird:
Noch in Haft befanden sich gestern drei [...] »Terrorismusverdächtige«.
Und entsprechend dieses deutlichen und sehr konkreten Vorwurfes, der auch zugleich Exempel und Zeichen dafür ist, dass sich der Staat rechten Terror nicht mehr gefallen lässt, fand dann auch die Festnahme statt:
[...] Über die Festnahme wurden schockierende Details bekannt. Die drei sollen von der Polizei »krankenhausreif geschlagen und wie Guantánamo-Häftlinge behandelt« worden sein, heißt es in einer [...] Erklärung [...]
Das Fahrzeug, in dem die drei unterwegs waren, wurde »einem blitzartigen Überfall gleich« blockiert und »abrupt zum Stehen gebracht«, wird der Hergang geschildert. »Dann wurden die Scheiben eingeschlagen und die Insassen durch die herausgebrochenen Fensterscheiben nach draußen gezerrt«, wobei sie »Schnittverletzungen an verschiedenen Körperstellen« erlitten.
»Den Verhafteten wurden Säcke über die Köpfe gezogen, alle drei wurden in dünne, weiße Plastik-Overalls gesteckt«, heißt es weiter. »Sie mußten gefesselt über einen langen Zeitraum auf der Straße liegen. [...] wurden die drei und der später festgenommene [...] mit großer medialer Inszenierung im Helikopter nach Karlsruhe geflogen.«
Man mag einwenden, dass diese Maßnahmen überzogen gewesen sein können, doch man bedenke, dass die Beschuldigten das Leben der acht verfolgten Inder akut gefährdet und den Tod der Beteiligten während des Gewaltexzesses mindestens fahrlässig in Kauf genommen haben. Darum sind auch die Haftbedingungen entsprechend scharf angeordnet worden:
Nach Angaben [...] sind die Gefangenen »einzeln und von anderen Gefangenen isoliert« 23 Stunden täglich allein in einer sechs bis acht Quadratmeter großen Zelle mit Toilette und »Waschbecken mit kaltem Wasser«. Bezeichnendes Detail: Als Axel H. [...] erstmals »Familienbesuch« erlaubt wurde, habe man seinem siebenjährigen Sohn »nicht gestattet, seinen Vater zu umarmen oder zu berühren«.
Was mag die Staatsmacht angetrieben haben, die beschuldigten rechten Schläger nach §129 zu behandeln, was für Mörder und Schläger aus dem rechten Spektrum doch eher untypisch ist?
Eine »terroristische Vereinigung« [...] nach dem Strafgesetzbuch eine Bande, die auf Mord, Totschlag, Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit oder Kriegsverbrechen, erpresserischen Menschenraub oder Geiselnahmen aus ist.
Gnihihi, gar nichts natürlich, die Zitate von oben stammen aus dem Bericht des Bündnis für die Einstellung des § 129a-Verfahrens über die Festnahme und die Haft derer, die verdächtigt werden, drei Bundeswehr-LKW anzuzünden versucht zu haben.
Im Falle Mügeln liegt die Sache ja ganz anders:
Die Polizei geht nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen davon aus, dass es sich bei dem Gewaltausbruch in der Nacht zu Sonntag nicht um einen ursächlich rechtsextremen Angriff gehandelt hat. Auslöser soll eine Rangelei im Festzelt gewesen sein, die eskalierte.
Ich war ja nur 17 Tage weg und es ist einfach alles beim Alten geblieben.
Bislang ermittelt die Staatsanwaltschaft Leipzig in dem Fall gegen zwei junge Männer aus Mügeln im Alter von 21 und 23 Jahren. Den Verdächtigen wird vorgeworfen, sich aktiv an den Angriffen gegen die Inder beteiligt zu haben. Sie waren bereits am Sonntag vorläufig festgenommen worden, kamen zunächst jedoch wieder auf freien Fuß.
Da bin ich doch beruhigt. Und immer daran denken: “Das bisschen Totschlag bringt uns nicht gleich um!”
Des pantoffelpunks bevorzugte Ska-Kapelle, Skop, ziert das Titelblatt eines kleinen Musik-Magazins namens RockStarT Magazine, das kostenlos an verschiedenen Orten in Schleswig-Holstein und Hamburg (Liste auf der Internet-Seite) erhältlich ist. Es beinhaltet auch eine CD, das erste Stück darauf ist “Urlaub zu dritt” von Skop. Zugreifen!