Voll der Literat
14. Dezember 2006, 09:34 Uhr von pantoffelpunkIch habe in den letzten 4 Wochen doppelt so viele Romane gelesen, wie in den 15 Jahren zuvor: Nämlich 2.
Rocko Schamonis “Dorfpunks” und Heinz Strunks “Fleisch ist mein Gemüse” (beide u.a. “Studio Braun” und Kandiadten von “Die Partei”) sind zwei klasse Werke, in denen sich die Autoren jeweils mit ihrer unglamourösen Jugend auseinandersetzen und selbstironisch (buääärks, was für ein ekelhaftes Wort!) die Irrungen und Wirrungen der pubertären oder postpubertären Phasen ausleuchten. Während Rocko zum Punk gekommen ist, weil es auf dem Lande darum ging, möglichst hart zu wirken und Punk als die härteste Ausdrucksform jugendlichen Protestes daherkam, träumte Strunk lange von einem Nummer-1-Hit, tingelte aber stattdessen viele Jahre mit der Tanzband Tiffanys (“dritte Welt der Musik”) von Hochzeit zu Hochzeit und Zeltfest zu Zeltfest. Er trank sehr viel, entwickelte eine solide Depression und musste ständig onanieren (“melken”), weil er mit seiner derben Pickelfresse keine Mädchen (“Biester”) abbekam.
Kann man gut verschenken. Kann man aber auch lesen. Echt.