Filesharing & Musikindustrie
14. Juni 2006, 00:01 Uhr von pantoffelpunkEine berühmte Frau sagte einmal: “Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose.”
Der Bekannte eines Bekannten kennt jemanden, dessen Freundin hat mittlerweile gute 50 Alben per eDonkey heruntergeladen und dazu gesagt, sie habe der Musikindustrie einen Schaden von maximal 100,- € zugefügt – denn von der ganzen Mucke hätte sie sich maximal 8 CDs gekauft.
Und ich glaube, sie hatten Recht.
Vor allem die Beschwerde, dass der Umsatz der Musikindustrie seitdem Filesharing modern ist, um gut ein Drittel zurückgegangen ist, ist kompletter Humbug, denn die Zahlen, die hier als Maßstab dienen, sind künstlich aufgeblasen: Anfang, Mitte der Neunziger haben sich alle Leute die Musike, für die sie schon einmal bezahlt haben (kennt noch jemand Singles und LPs?), noch mal auf CD gekauft. Und heute kaufen sie sich die Musik eben wieder nur noch einmal.
Ganz abgesehen davon, dass tauschen und brennen zur Popularität beiträgt: Gerade die Zielgruppe der 14 bis wasweissdennichwiealten kann sich doch gar nicht den ganzen schnell- und kurzlebigen Recycleschiss auf offizieller CD kaufen.
Nochmal zu der Frau dessen Freund der Bekannte meines Bekannten kennt: Sie hat ja sogar 25 gebrannte CDs an Freunde weitergegeben – von denen sich wiederum 15 ein Album der so kennengelernten Künstler gekauft haben. Kann man das jetzt aufrechnen und sagen, Sie habe der Musikindustrie sogar ein Plus von -8 + 15 = +7 beschert?
Sei´s drum, Musikindustrie: Entspannen, wieder hinlegen, wie gehabt die Kohlen abgreifen und zur Abwechslung mal was merken.