Nachtrag zu …

15. März 2006, 09:25 Uhr von pantoffelpunk

“Halberstadt muss zerstört werden…”

Da das jämmerliche Einknicken vor oder das bewusste Kolaborieren mit den Nazis kein Einzelfall ist, wollte ich ein paar Fakten zusammentragen, aber wie das so ist, meistens ist doch jemand schneller und vor allem besser: weiter auf indymedia und nicht vergessen, die Stiefel wieder auszupacken.

PS: Im Zuge der ‘Recherchen’ stieß ich auf eine Weimarer Wir-feiern-den-Nationalsozialismus-Seite mit den üblichen Lachern wie “E-Post”, “Verweise”, “Heimatseite” und dergleichen sprachlicher Verbrechen, der Klopfer war aber der:

Manfred Wurst, alias Klaus Käse*, arbeitet mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit für den sogenannten Verfassungsschutz oder eine andere Institution der BRD.

* Namen von mir geändet

flattr this!

Kategorie: Brechmittel | Kommentare (1)

Ähnliche Artikel:

Der Kalte Krieg im Innern

14. März 2006, 10:17 Uhr von pantoffelpunk

Was haben die erzkonservativen Hirnakrobaten eigentlich in den letzten 15 Jahren so gemacht, sind Sie doch im Grunde so wenig in Erscheinung getreten, dass man die Hoffnung haben konnte, eine neue Generation zumindest in Ansätzen freiheitlich denkender Menschen (Na gut, nennen wir sie “liberale Schleimscheißer”) würde langsam aber sicher das Ruder übernehmen und Zimmermanns Erben würden genau so langsam aber sicher die Fresse halten und endlich sterben. Der Radikalenerlass war doch schon so gut wie tot, wurde aber 2004 reanimiert und jetzt aktuell von Karlsruher Robenfaschisten als geheilt entlassen – natürlich richtet der sich nicht gegen einen der strammen Rechten, die sich in unserer Republik nicht nur zu irgendeiner Suppsche aus Patriotismus und Quasi-Demokratie sondern immer offener und dreister und vor allem unbehelligt zum Nationalsozialismus bekennen und Zonen in der Zone national befreien – nein, natürlich geht es um ein Berufsverbot gegen einen Linken, der sich in einer Heidelberger Gruppe antifaschistisch und antimillitaristisch engagiert hat.

Berufsverbote in der Nazi-BRD

Michael Csaszkoczy leistete 2002/2003 sein Refendariat an einer Heildelberger Realschule und befand sich auf der Allgemeinen Bewerberliste für das Realschullehramt im Schulamtsbezirk Heidelberg.
Ende 2003 wird er zu einem Verhör ins Oberschulamt geladen, in dem es u.a. um Mitgliedschaften in politischen Organisationen gehen soll. Nach einigem Hin und Her und Hick Hack und hastenichjesehn, wird ihm Anfang des Jahres 2004 untersagt, seinen Beruf auszuüben. Das Land Baden-Württemberg erteilt ein Berufsverbot. Hessen folgt dem Beispiel. Begründung: Weil M.C. “nicht Gewähr dafür bietet, jederzeit voll einzutreten für die freiheitliche demokratische Grundordnung”. Die BRD war übrigens bezüglich dieser Praxis bereits 1995 vom Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) wegen Verstößen gegen die Europäische Menschenrechtskonvention verurteilt worden. Also sollte den Karlsruher Richtern mal schnellstmöglich ein Berufsverbot erteilt werden, weil sie nicht Gewähr dafür bieten, “jederzeit voll einzutreten für die freiheitliche demokratische Grundordnung”, knick-knack.

Gestern wurde diese verurteilte Praxis vom Verwaltungsgericht Karlsruhe bestätigt und für gut befunden:

Das Verwaltungsgericht Karlsruhe hat am heutigen Montag, den 13.03.2006 bekanntgegeben, dass die Klage des Heidelberger Realschullehrers Michael Csaszkóczy gegen das über ihn verhängte Berufsverbot abgewiesen wird.

Obwohl in der Verhandlung am 10.03.2006 sowohl vom Schulamt als auch vom Gericht keinerlei Hinweise für ein irgendwie geartetes Fehlverhalten behauptet wurden und ihm sogar “Friedfertigkeit und Zivilcourage gegen Rechtsextremismus” attestiert wurden, betrachtet das Verwaltungsgericht das Berufsverbot als legitime Maßnahme des Kultusministeriums.

Quelle

Je mehr ich die Entwicklung verfolge, desto notwendiger empfinde ich es, meine Pantoffeln in den Schrank zu stellen und wieder die Stiefel auszupacken. Deutschland stinkt.

Mehr Infos auf
Rote Hilfe
Domeus
gegen-berufsverbote.de
berufsverbote.de

flattr this!

Kategorie: Brechmittel | Kommentare (5)

Ähnliche Artikel:

Halberstadt muss zerstört werden…

10. März 2006, 15:17 Uhr von pantoffelpunk

Nicht, dass ich Konstantin Wecker besonders schätzen würde. In seiner Kneipe, in der ich die unerträgliche Leichtigkeit des Absturzes per Wodka-Kirsch ausgelebt und perfektioniert habe, saß er zugedröhnt mit Zuhältern in der Runde und begrabbelte die Hinterteile seiner (leib)eigenen Serviererinnen. Dieses Verhalten passt ja nicht so ganz wirklich zu den Inhalten seiner Lieder und seinem allgemeinen öffentlichen Auftreten, aber nun denn, das ist auch schon ein paar Jährchen her und darum soll es hier ja gar nicht gehen.

Zur Zeit ist er mit einem Liedermacherkollegen auf Antifa-Tour durch Deutschland. Unter dem Motto “Nazis raus aus der Stadt” tourt er durch Jugendclubs und Schulen, hier entfällt die Miete und die angeblichen 10,- Euronen Eintritt würden lediglich die Kosten decken. Angeblich. Nebenbei bemerkt: Könnte er das nicht sponsern? Aber auch egal. Alles egal.

In Halberstadt, wo Ratz und Wecker zugunsten der Zora ev spielen wollten,

verlangte plötzlich der Landkreis, dass wir das Motto „Nazis, raus aus unserer Stadt“ auf Plakaten und Eintrittskarten schwärzen sollten. Begründung: die Veranstaltung fände in einem Gymnasium statt und zu Zeiten der Landtagswahl seien politische Aussagen in öffentlichen Gebäuden nicht zulässig. Konstantin Wecker erklärte, er werde sich nicht selbst zensieren, das Motto bleibe – woraufhin sich, auch durch das besondere Engagement eines Landrats, der Landkreis doch noch einverstanden erklärte. Dann trat plötzlich die NPD ins Spiel, die mit Protesten und Aktionen gegen die Veranstaltung drohte, notfalls mit der Klage vor Gericht, um in öffentlichen Räumen ähnliche Veranstaltung durchführen zu können. Damit wurde die Genehmigung durch den Landkreis wieder zurückgezogen. Die Zora e.V. fand nun einen Privatveranstalter, das örtliche Sportzentrum, das durch Mithilfe des Landrates und private Sponsoren bezahlbar wurde – der aber aufgrund der Drohungen der NPD sich ebenfalls wieder zurückzog.

Das Konzert fand dann in Jena statt.

Für weitere Hintergrundinformationen lest einfach hier selber weiter.

“Ich muss jetzt mal grade brechen… üüüüüüaaaararrrghhhhhhs” (Dietmar Wischmeyer in “Kurt und Gürgen: Arschkrampen jagen Dr. Brettermeier”)

flattr this!

Kategorie: Brechmittel | Kommentare (0)

Ähnliche Artikel:

Wir sind so wie wir sind

10. März 2006, 12:01 Uhr von pantoffelpunk

“Wir sind so wie wir sind,
wir sind viel zu laut und dreckig.
Wir sind so wie wir sind,
unverbesserlich und eckig.
Wir sind so wie wir sind
und wir wollen nicht anders sein.
Wir sind so wie wir sind, ihr sagt ja und wir nein.”

MundN

Endlich. Das neue Album von Mono & Nikitaman ist raus. Ich habe lange drauf gewartet und fast täglich die webSeite besucht, um eventuelle Neuigkeiten brühwarm zu erfahren. Jetzt ist es da. Und ich weiß ja nicht. Noch nicht.

“Das Spiel beginnt” und auch die “Ah…loco” sind mir vor allem deshalb so sympatisch, weil beide Alben sehr bodenständig und voller Herzblut sind. Dieser Garagencharme, dieses Homemmade-Feeling mag ich gern. Die ersten Alben sind mit deutlich weniger technischen Möglichkeiten produziert worden … diese wurden aber voll ausgereizt. Und auch wenn Beatz und Reime zum Teil etwas holprig wirken und Mono vom Kartengott bescheinigt bekommen hat, dass sie genau gar nicht singen kann … mir gefällts außerordentlich gut, weil man eben hört, zumindest bilde ich mir das so ein, dass Herr Tilstra da stundenlang gepfeilt hat an seinem C64 (war nur ein Spaß…), bis es halt so passte. Gerade aus und hopsassa. Mono und Nikitaman: Die ewigen Talente und seit Jahren “nur” Geheimtipp. Zu dem wussten die beiden auf dem Summerjam 2004 mit einer ehrlichen Show zu überzeugen. Zwar wollte Mono mich nicht heiraten, aber darüber will ich mal hinwegsehen.

Tja. Und “Für immer” ist anders. 200 Gigs später und reifer treten Mono und Nikitaman an, in der deutschen Reggae-Szene ernst genommen zu werden. In einem neuen Studio, unterstützt von neuen Musikern kommt das neue Album sehr sauber und professionell daher. Mono scheint sogar singen gelernt zu haben. In allen bisherigen Kritiken wurde vor allem das Liebeslied “Bist Du da?” als Beispiel für die Entwicklung angeführt, es wurde aber auch niemand müde, darauf hinzuweisen, dass M und N nichts an sozialem und politischem Biss verloren hätten. Ich glaube das durchaus. Leider merkt man da auf der “Für immer” nicht so schrecklich viel von. Abgesehen von “Tausend” (“eat the rich!” hähähä!) ist es mir persönlich nicht hart oder deutlich genug, ich sehne mich nach Zeilen wie

“genug vom aggrofilm, vom töten, ja wir haben’s satt!
ihr sagt achse des bösen, ich sag bloodclaat, just shut up
ihr unterteilt die welt in drei, ich glaub ihr habt ein rad ab.
ein tip: benutzt die bomben und raketen doch als buttplug”

oder einfach nur

“Was ist schöner als Berlin am 1. Mai?”

Ich werde das Album noch 10 bis 20 mal hören, um ein abschließendes Urteil bilden zu können und werde an dieser Stelle berichten.

Diese Kritik klingt insgesamt negativer, als sie es sollte, das kommt, weil noch die Enttäuschung aufgrund zu hoher Erwartungen überwiegt. Insgesamt bekommt “Für immer” 7 von 10 Sternen und ich würde mich freuen, sie auf dem SJ 06 zu sehen.

Meine Kritik wird die Künstler aber nicht so hart treffen, haben Mono und Nikitaman darauf doch schon im Vorfeld reagiert, nämlich mit Track 6: “Fresse halten selber machen!”

Im Übrigen gibt es ja noch andere Stimmen:

Hey Mono & Nikitaman!

P E R F E K T !!!! Das neue Album rockt und brennt im meinem CD-Player! War im Februar 3 Wochen auf Jamaika, komme zurück und BOOM…ist euer Album fertig. Perfekt, um den Urlaub und die Party zu Hause im grauen Köln zu verlängern! Wir sehen uns am Donnerstag im Underground…habe am Freitag zwar meinen ersten Arbeitstag bei meiner neuen Maloche, aber M&N MÜSSEN SEIN!!!!

Auf der absolut schicken Seite kann man übrigens in alle drei Alben reinhören. Machen!

Nachtrag: Wie versprochen habe ich das Album noch ein paar mal gehört und als ich dann endlich von meinem Gragensoundtrackbedürfnis Abtand nehmen konnte, musste ich einfach noch nen Stern draufpacken: 8 von 10 Sternen und die politischen Tracks sind auch dabei, keine Ahnung, was mich da vor ein paar Tagen geritten hat. Super-Album. Punkt.

flattr this!

Kategorie: musica | Kommentare (1)

Ähnliche Artikel:

Ich bin kein Mann für eine Nacht.

10. März 2006, 08:21 Uhr von pantoffelpunk

So viel Zeit habe ich gar nicht.

flattr this!

Kategorie: zermatschtes | Kommentare (2)

Ähnliche Artikel:

Überprüf Dein Vorurteil…

7. März 2006, 20:37 Uhr von pantoffelpunk

Sicher denkst Du, dass die meisten Nazischläger arbeitslose Vollpfosten sind, die erst mal in “Mein Kampf” nachlesen müssen, hinter welcher Meinung sie stehen. Du glaubst, Sie seien hässlich …

Nazi Goreng

…und schlössen sich nur einer Gruppe an, um überhaupt eine Meinung und im Ernstfall Schutz zu haben. Du glaubst, rechts zu sein bedeute, mit 5-10 Leuten zu saufen, um dann Kanaken zu klatschen?

Dann gehe in Dich und überprüfe hier Dein Vorurteil.

via eins meiner Lieblingsblogs… (Nachtrag: tot, leider)

flattr this!

Kategorie: Brechmittel | Kommentare (8)

Ähnliche Artikel:

Menschen sind Schweine

7. März 2006, 11:42 Uhr von pantoffelpunk

Ich wollte Euch einen guten Appetit bei Eurem nächsten Schnitzel wünschen, hier ein kleiner Appetitanreger.

flattr this!

Kategorie: zermatschtes | Kommentare (4)

Ähnliche Artikel:

Helden meiner Kindheit

6. März 2006, 09:31 Uhr von pantoffelpunk
Horst Hrubesch Die Fußballer-Zitate sind ja nun auch mittlerweile durchgekaut und einige zeigen wirklich nur, wie selten dämlich diese Spezies ist (Andy Möller: “Madrid oder Mailand, egal, Hauptsache Italien!”), aber dem Onkel Horst ihm seine Sprüche finde ich schon legendär…

„Da hab ich gedacht, da tu ich ihn ihm rein in ihn ihm sein Tor“

flattr this!

Kategorie: zermatschtes | Kommentare (3)

Ähnliche Artikel:

Kinderbespaßung

5. März 2006, 09:00 Uhr von pantoffelpunk

Proudly presente ich hier das Ergebnis einer zweitägigen Kinderbespaßung der pantoffelkids, denen ich hier vor allem eines bescheinigen möchte: Ihr seid nicht zum Arbeiten geboren, Jungs und ich habe keine Ahnung, von wem Ihr das habt.

Day…

Kinderquatsch mit pantoffelpunk

… and night!

Nightlife in ...

flattr this!

Kategorie: zermatschtes | Kommentare (2)

Ähnliche Artikel:

Zwillinge IV

4. März 2006, 12:46 Uhr von pantoffelpunk

Mit Dank an Herrn Petereit:

frisst Kinder

und

Huaargh!

flattr this!

Kategorie: Zwillinge | Kommentare (4)

Ähnliche Artikel:

Ihr seid hart….?

4. März 2006, 12:12 Uhr von pantoffelpunk

Ihr kommt aus Berlin, aus Hamburg, Frankfurt oder gar aus Leipzig, Magdeburg oder sonst wo und haltet Euch deshalb für hart? Arschlecken, Leute. Ich wohn auf dem Lande und ICH bin hart!

Hier der gesamte Veranstaltungskalender Monat März für da, wo ich wohn:

Mein Monat in ....

flattr this!

Kategorie: Heute ein Marschmensch | Kommentare (10)

Ähnliche Artikel:

Über Italien lacht die Sonne

2. März 2006, 15:55 Uhr von pantoffelpunk

Heute in der Bild:

Hahaha!

Heute beim Pantoffelpunk:

Muharrharrharr!!!

flattr this!

Kategorie: zermatschtes | Kommentare (4)

Ähnliche Artikel:


Appell Atomtod exportiert man nicht