Identitäre Bastards
5. Februar 2013, 17:12 Uhr von pantoffelpunkNur ganz kurz was zu dieser neuen Nazi-Bewegung, die keine Nazis sein wollen.
Danke für Ihre Aufmerksamkeit.
Nur ganz kurz was zu dieser neuen Nazi-Bewegung, die keine Nazis sein wollen.
Danke für Ihre Aufmerksamkeit.
Noch vor dem #aufschrei war die von Christian Ulmen und tele5 angekündigte Sendung “Who wants to fuck my girlfriend” auf twitter das intensiv diskutierte nahezu einstimmig beschimpfte Thema. Denn es war klar, dass diese Sendung nur sexistisch sein kann.
Ich habe daraufhin zunächst diesen (viel zu sehr auf Sexismusvorwürfe reagierenden) und kurze Zeit später diesen Artikel dazu geschrieben und mir dabei nicht eben viele Freunde gemacht. In der Kommentarspalte des ersten Artikels zum Thema ist es wie bei twitter relativ ruhig geblieben, dafür habe ich eine Menge (nicht immmer uneingeschränkten) Zuspruch per twitter-DM, per facebook-PM und sogar per SMS und WhatsApp bekommen. Auf der anderen Seite blieb der Gegenwind bis auf eine nicht ernst zu nehmende (jetzt gelöschte) twitter-Mention aus dieser Richtung und einen sehr persönlichen Meta-Ebenen-Rant scheinbar aus. Allerdings wurde ich massiv “entfreundet” und entfolgt und das zum Teil von Leuten, mit denen ich seit Jahren digitalen Kontakt und die ich zum Teil sogar persönlich kennen gelernt habe. Eine abweichende Sicht scheint für viele bei diesem Thema schlicht nicht auszuhalten zu sein. Ein Jeder und eine Jede mag diese stillen Reaktionen für sich selbst interpretieren. Ich ärgere mich nicht, wundere mich aber ein bisschen.
Gestern ist jedenfalls in der (im?) cicero ein Interview mit Christian Ulmen veröffentlicht worden, woraufhin mir @elflojo schrieb:
Und da ich nicht halb so bescheiden bin wie die Überschrift vermuten lässt, will ich hier je eine Stelle zitieren:
Man kann über dieses Urteil und diese Reaktion gar nicht so viel kotzen, wie es nötig wäre, am Ende läge der eigene Körper umgekrempelt auf der Erde. Noch viel kotzwürdger allerdings ist die ganze Angelegenheit vor dem Hintergrund der Zitate unserer aufrechten, anständigen Demokraten und Demokratinnen aus der Politik.
Wer Wind sät.
Vorgestern noch tippte ich an dieser Stelle zur Kritik am angekündigten neuen Ulmen-Format “Who wants to fuck my girlfriend” und verteidigte es, davon ausgehend, dass es sich um eine Satire über moderne TV-(Kuppel-)Formate handeln muss. Ich liebe Satire. Und ich verachte Fernsehen.
Mittlerweile bin ich im Bezug auf das Konzept der Sendung anderer Meinung. Denn je öfter ich diese Ankündigung …
In der Sendung selbst sollen zwei erfolgreiche und vergebene Männer gegeneinander antreten, indem sie ihre Freundinnen vergleichen.
Jeder wette “Meine Freundin ist die Geilste – und: Alle Männer dieser Welt möchten mit ihr schlafen”, so Tele 5. Und wie tritt man den Beweis an? Die Freundinnen müssen Punkte sammeln – gemeint sind eindeutige Angebote. Etwa in Cafés, Bordellen oder sogar auf den Straßenstrich. Derjenige, dessen Freundin am häufigsten angebraten wid, gewinnt – und zwar “einen Kranz, auf dem ‘Everybody wants to fuck my girlfriend’ steht”, so der Privatsender.
… lese, desto mehr gehe ich davon aus, dass es niemals auch nur annähernd in Erwägung gezogen wurde, diese Sendung überhaupt zu produzieren.
Verdachtserhärtend ist die Tatsache, dass gestern unter anderem @anked, @NinaLaGrande und @laprintemps und andere Feministinnen von den ProduzentInnen eingeladen wurden, im Vorfeld der Sendung an einer Diskussion teilzunehmen. Leider haben offensichtlich alle abgesagt. Weil frau nicht Werbung für sexistische Kackscheiße machen will, was dann absolut nachzuvollziehen ist, wenn davon ausgegangen wird, dass es sich nur um eine solche handeln kann.
Habe gestern kurz mit Julia drüber getwittert.
Ich glaube weiterhin fest, dass es sich um ein Fernsehevent handeln wird, das darauf aufmerksam zu machen versucht, wie pervertiert TV-Produktion und -Konsum mittlerweile geworden ist und zu welch niedrigem Preis Menschen bereit sind, Ihre Würde zu verkaufen: Menschen offenbaren sich im Fernsehen für objektiv nicht wahrnehmbare Gegenleistungen: Sie offenbaren Ihre Unfähigkeit, mit Geld umzugehen und rufen Peter Zwegat, sie offenbaren Ihre Erziehungsunfähigkeit und rufen die Super-Nanny, sie offenbaren ihre emotionale Persönlichkeitsstörung bei “Bauer sucht Frau” (etc.) und sie haben kein Problem damit, einem Millionenpublikum bei “Frauentausch” 24/7 Ihre Unfähigkeit zu demonstrieren, Ihr Leben auf die Reihe zu bekommen. Auf der anderen Seite dieser Sendungen sitzen Produktionsfirmen, die für ein paar Werbemillionen bereit sind, Menschen bloßzustellen, die sich zum Teil exakt an der IQ-Bereichsgrenze zwischen Lern- und geistiger Behinderung befinden. Verantwortungslosigkeit galore. Und auf der dritten Seite sitzen die abgestumpften TV-Zombies, die sich diesen ganz Dreck reinfahren, um sich im Vergleich zu den Kandidaten wenigstens ein paar Stunden in der Woche hochbegabt vorzukommen.
Ich habe in diesem Post keinen Witz und keine Pointe für Euch. Ich wollte es nur mal gesagt haben: Ich glaube, “Die Sendung, die noch niemand sah” wird “Die Sendung, die niemals jemand sehen wird.”
Und wenn ich Recht behalten sollte, bin ich sehr gespannt auf die Reaktionen der zum Teil hysterischen Kritiker und Kritikerinnen der aktuellen Stunde.
Prolog:
Ich gebe jedem individuell die Chance, mich vom Gegenteil zu überzeugen – grundsätzlich finde ich aber die meisten Menschen unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe, Nationalität, Religion, sexueller Ausrichtung, Aussehen, Größe oder Gewicht erst einmal Scheiße.
In meiner Timeline ist Sexismus ein zu Recht immer wieder kehrendes Thema. Ich gestehe, dass ich zwar Antisexismus unterstütze, aber sicher eher kein wirklicher Fachreferent bin. Manchmal allerdings helfen auch schlicht Mut, Diversität zuzulassen, eine Portion Gelassenheit und gesunder Menschenverstand weiter, um sich in einer Debatte zu positionieren und das auch vertreten zu können.
Was wiederum zu den Themengebieten gehört, die mir sehr am Herzen liegen… das sind die Freiheit der Rede und die Freiheit der Kunst in all seinen Ausprägungen, Spielarten und Varianten, weshalb ich das Bedürfnis hatte, mich in die Diskussion um das neue Format von Christian Ulmen – “Who wants to fuck my Girlfriend” – einzumischen. Weiterlesen »
Laufenten sind ja meine Lieblingstiere. Die Laufenten im nachfolgenden Clip sind aus der Gefangenschaft befreit und das erste mal in ihrem Leben mit dem Element Wasser konfrontiert worden.
Herrlich.
Für alle, die es gestern verpasst haben: Ab Minute 16:45 (Ultra-)Frauen in den Kurven.
Positionspapier der Fanszene des FC St. Pauli
Museum statt Goliathwache!
(Quelle: Zeckensalon)
Für eine sinnvolle Nutzung der neuen Gegengerade
Die Gegengerade des Millerntor-Stadions ist ein entscheidender Ort für die Geschichte des FC St. Pauli.
Dies ist der Ort, wo die ersten Totenkopf-Fahnen wehten. Dies ist der Ort, wo eine vollkommen neue Art der Fankultur entstand. Dies ist die Keimzelle des „Mythos St. Pauli“.
Wir sollten diesen Ort Leben lassen. Wir sollten ihn nutzen, um diesen unglaublichen Verein zu feiern. Und alle zu würdigen, die ihn ausmachen.
Wir haben die Chance dazu. Wir haben sie jetzt und nie wieder. In der Gegengerade sind 600 zusammenhängende Quadratmeter frei. Direkt neben den Fanräumen. Direkt neben dem zukünftigen Sitz des Fanladens. Eine Fläche von unschätzbarem Wert.
Niemand im FC St. Pauli will, dass diese Fläche für einen vereinsfremden Zweck blockiert wird. Niemand will, dass eine Polizeiwache dort einzieht – als Ersatz für die alte Domwache, genutzt an allen Dom- und Spieltagen. Eine Nachbarschaft, die auch die Arbeit des Fanladens stark behindern würde.
Der FC St. Pauli steht im Wort. Sein Präsidium hat vor Jahren mündlich versprochen, der Stadt bei der Erneuerung der Domwache zu helfen. Im Gegenzug für Unterstützung bei der Stadion-Rekonstruktion.
Doch für den Standort einer Dom- und Stadionwache gibt es Alternativen. Für ein FC St. Pauli-Museum nicht. Auf einen solchen Ort zu verzichten, wäre eine historische Weichenstellung. Weg vom „Lebensgefühl St. Pauli“. Hin zu einer leeren Hülle.
Lange haben Fans auf dieses Risiko hingewiesen. Lange wurde intern verhandelt. Es ist spät, doch nicht zu spät. Darum machen wir Druck.
Und wir bieten unsere Hilfe an. Unsere Ideen. Unser Wissen. Unsere Hände. Unser Herz. Wir sind viele. Wir sind entschlossen. Und gemeinsam schaffen wir nahezu alles.
Wir fordern das Präsidium des FC St. Pauli auf, den Auftrag der Jahreshauptversammlung 2010 zur Einrichtung eines Vereinsmuseums umzusetzen:
FÜR eine gemeinsame Lösung von Verein und Stadt!
GEGEN eine Goliathwache in der Gegengerade!
FÜR ein Museum, wie es die Welt noch nicht gesehen hat:
Das FC St. Pauli-Museum. In der Gegengerade. Am Millerntor.
Ich danke nextworldplease für diesen Beitrag, den zu posten ich hoffentlich berechtigt bin…
Nach der engagierten Rede auf der Gedenkveranstaltung zu 20 Jahren Pogromen in Rostock Lichtenhagen, hat Bundespräsident Gauck vor dem Sonnenblumenhaus eine deutsche Eiche gepflanzt. Diesen Akt großdeutscher Unsensibilität haben linke Aktivisten nicht auf sich sitzen lassen wollen und selbige in der Nacht zu heute gefällt.
Aber die Schaltzentrale des Vergessens und Vergebens hat – natürlich – schon am selben Tag Lösungen parat:
Wegtrrreten!